München – Auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ist der Freistaat aus Sicht von Umweltminister Thorsten Glauber gut vorbereitet. „Die intensiven Präventionsmaßnahmen laufen auf Hochtouren. Wir stehen in direktem Austausch mit den Behörden vor Ort und dem Bund“, sagte der Freie-Wähler-Politiker in München. Derzeit arbeite sein Ministerium an der Erweiterung eines Plans, der die bayerischen Behörden umfassend auf die für Wild- und Hausschweine meist tödlichen Viren vorbereite. Für den Menschen ist die Schweinepest ungefährlich.
Bayern- und deutschlandweit gibt es noch keinen nachgewiesenen Fall. In Polen nahe der deutschen Grenze sind jedoch mehrere Fälle bei Wildschweinen nachgewiesen worden. In der Folge entschloss sich Dänemark, einen 70 Kilometer langen Grenzzaun von der Nord- bis zur Ostsee zu bauen, um die heimische Schweinezucht zu schützen. Für viele Menschen in der Region ist der Zaun ein Ärgernis und sorgt für Debatten.
Doch auch in Deutschland ist man besorgt: Der Deutsche Jagdverband hatte zuletzt zu höchster Wachsamkeit aufgerufen. „Es ist extrem wichtig, dass Landwirte, Forstwirte, Jäger und Spaziergänger verdächtige Kadaver sowie Tiere mit Blut an Haut oder Schnauze sofort melden“, sagte Verbandsexperte Torsten Reinwald. „Wir wissen nicht, wo das Virus in Deutschland zuschlagen wird“, sagte er. „Es ist aber keine Frage des Ob, sondern nur noch eine des Wann.“
Ab dem ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wild- oder Hausschwein in Deutschland sei der Export in Länder außerhalb der EU nicht mehr möglich. Es sei wahnsinnig schwer, den Erreger wieder loszuwerden, wenn er erst einmal eingeschleppt sei, erklärte DJV-Experte Reinwald. Als einzigem der in Europa betroffenen Länder sei es bisher Tschechien gelungen, Ausbruchsherde hermetisch abzuriegeln und die Seuche wieder loszuwerden.
In Bayern sei ein wesentliches Instrument gegen die Schweinepest die intensive Bejagung, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Verendet gefundene Wildschweine würden auf entsprechende Viren untersucht. Zudem setzten die Behörden auf Aufklärungskampagnen. lby