Yad Vashem fordert ersteigerte Hitler-Gegenstände

von Redaktion

Holocaust-Gedenkstätte in Israel will Auktionsstücke gezielt für Aufklärung nutzen

Jerusalem/München – Die Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem erhebt Anspruch auf die vergangene Woche durch einen libanesischen Geschäftsmann ersteigerten Hinterlassenschaften Adolf Hitlers. „Die Mörder waren Teil der Geschichte des Holocaust, und um einen verzerrten Gebrauch ihrer Gegenstände wie Handel oder Personenkult zu verhindern, sollten sie bei Yad Vashem aufbewahrt werden“, heißt es in einer Stellungnahme der Gedenkstätte. Der Käufer hatte zuvor die Übergabe der Gegenstände an Israel in Aussicht gestellt.

Yad Vashem sei für „das Gedenken an die Ereignisse und das Sammeln von Gegenständen dieser Zeit verantwortlich“, hieß es. Während die Gegenstände von Holocaust-Opfern einen „wichtigen moralischen Wert“ hätten, bestehe das Ziel der Sammlung von Nazi-Gegenständen darin, „das gesamte Phänomen zu zeigen und diejenigen, die hinter den Morden standen“. Das Sammeln und Zeigen von NS-Gegenständen diene als „ein Beispiel dafür, wie eine menschliche Gesellschaft eine Ideologie schuf, die zum systematischen Mord an einem anderen Volk führte“.

Der Diamantenhändler Abdallah Chatila hatte angekündigt, zehn auf einer umstrittenen Versteigerung erworbene Hinterlassenschaften Hitlers im Gesamtwert von 600 000 Euro an die Stiftung Keren Hayesod zu übergeben. Unter den ersteigerten Dingen befinden sich Hitlers Faltzylinder, seine Schreibmaschine sowie eine Ausgabe von „Mein Kampf“.

Die Stiftung kündigte laut Berichten an, die Auktionsstücke „mit großer Sorgfalt“ zu behandeln sowie mit allen relevanten Einrichtungen zu entscheiden, was mit ihnen zu tun sei.  kna

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