Bayern bleibt beim Ferien-Streit hart

von Redaktion

München – In der Debatte über eine Neuregelung der Sommerferien bleibt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hart. Ungeachtet immer neuer Forderungen und Drohungen will er an der bisherigen Praxis, nach der die bayerischen Sommerferien immer sehr spät liegen und bis in den September dauern, nicht rütteln. „Es ist ein eingespieltes Lern- und Lebensverhältnis, das wir hier in Bayern haben, zwischen Schulen, Eltern und Schülern“, sagte Söder am Donnerstag. „Damit sind wir immer gut gefahren, und daran wollen wir auch nichts ändern.“

Die Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, sieht in der neuen Debatte eine reine Scheindiskussion. „Es geht wohl nicht um die Ferien, sondern um viel mehr“, sagte Fleischmann.

Der stets schwelende Sommerferien-Streit war erneut losgebrochen, nachdem Markus Söder den Ausstieg des Freistaats aus dem Nationalen Bildungsrat verkündet hatte. Der BLLV fordert auch danach einen offenen Dialog über die Vergleichbarkeit von Abschlüssen oder leichtere Übergänge, wenn Familien in ein anderes Bundesland ziehen. Fleischmann kritisierte eine Aussage Söders zur Sommerferien-Debatte.

Er hatte am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der „Bild“-Zeitung gesagt: „Wir haben unseren Biorhythmus mit den Ferien – den wollen wir gern behalten.“

Fleischmann sagte dazu: „Es ist nicht der Bio-Rhythmus, der Menschen entscheidend, sondern der Lern-Rhythmus der Kinder.“

Bisher haben lediglich Bayern und Baden-Württemberg jedes Jahr weitgehend im gleichen Zeitraum Sommerferien, und zwar bis in den September hinein. Bei den übrigen Bundesländern wechseln die Termine. Aktuell machen sich vor allem Hamburg und Berlin für neue Regeln bei der Terminierung der Sommerferien stark. Forderungen nach einer Neuregelung dieser Praxis weist Bayern seit Langem entschieden zurück.  lby

Artikel 7 von 11