Bayern startet in die Christbaum-Saison

von Redaktion

Ministerin fällt symbolisch den ersten Baum – der Trend geht weiterhin zur regionalen Nordmanntanne

Markt Indersdorf – Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat die Säge schon in der Hand, als ihr Bürgermeister Franz Obesser ein Paar Arbeitshandschuhe anbieten will. Mit freundlicher Entrüstung weist sie das Angebot zurück: „Also wirklich, ich habe das Arbeiten gelernt.“ Es folgen einige schwungvolle Züge gemeinsam mit der bayerischen Christbaumkönigin – ja, auch das gibt es mittlerweile – und schon ist der erste Christbaum des Jahres gefällt. Mit der ministerialen Leibesübung auf der Plantage des Indersdorfer Christbaumstadls im Landkreis Dachau ist die Christbaumsaison in Bayern offiziell eröffnet. Von jetzt an heißt es wieder: Nordmanntanne oder Blaufichte? Dicht oder licht? Symmetrisch oder schiach?

Thomas Emslander, Vorsitzender des Vereins Bayerische Christbaumanbauer, beobachtet mit Blick auf diese Fragen einen klaren Trend in Bayern: „Die Nordmanntanne bleibt unangefochten.“ Rund 80 Prozent betrage der Marktanteil dieses Gehölzes. „Die Blaufichte ist dagegen nur noch eine Randerscheinung.“ Denn die lässt schnell die Nadeln fallen und pikst auch recht kräftig, was sie zur gemeinsamen Deko mit den Kindern eher ungeeignet macht. Immer wichtiger wird laut Emslander auch die Herkunft des Baumes. „Der Trend zur Regionalität wird jedes Jahr noch stärker.“ Das freut nicht nur die lokalen Produzenten, sondern auch Ministerin Kaniber. „Wenn wir schon alle auf dem Klimatrip sind, dann sollte der Christbaum auch aus Bayern kommen“, sagt sie. Die Preise für bayerische Bäume sind Emslander zufolge nun bereits im achten Jahr in Folge stabil und liegen in der Regel zwischen 18 und 25 Euro pro Meter.

Und weil die Kunden immer umweltbewusster werden, reagieren auch die Christbaumverkäufer: Familie Meier vom Indersdorfer Christbaumstadl bietet heuer zum Beispiel ein kompostierbares Verpackungsnetz an, das aus Pflanzenstärke hergestellt wird. Andere setzen auf neu entwickelte Geräte, die den Baum in ein wiederverwertbares und ebenfalls kompostierbares Seil einwickeln statt in Plastiknetze. dg

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