Hohe Kosten für betreutes Wohnen

von Redaktion

München/Berlin – Pflege-WG statt Heim: In Deutschland werden immer mehr Pflegebedürftige in Wohngemeinschaften und im betreuten Wohnen versorgt. Bundesweit gibt es inzwischen bis zu 8000 betreute Wohnanlagen und rund 4000 Pflege-WGs, wie aus dem in Berlin veröffentlichten Barmer-Pflegereport hervorgeht. Etwa 150 000 Pflegebedürftige leben demnach in betreuten Anlagen und rund 31 000 in Wohngemeinschaften. Die Barmer und auch Patientenschützer fordern Qualitätsprüfungen wie bei Pflegeheimen.

Jede dritte der betreuten Wohnanlagen entstand demnach in den vergangenen zehn Jahren. Allein 2018 waren dem Bericht zufolge weitere 340 betreute Wohnanlagen mit 10 000 Pflegeplätzen im Bau oder in Planung. Im Vergleich dazu gibt es aktuell bei den Pflegeheimen 270 Projekte. Die neuen Wohnformen treiben nach Ansicht der Barmer die Kosten in die Höhe. Der Bremer Gesundheitsökonom Heinz Rothgang ermittelte, dass die Pflege- und Krankenkassen für einen Platz in einer WG oder im betreuten Wohnen rund doppelt so viel zahlen wie für einen Pflegeplatz im Heim. Für 180 000 Pflegebedürftige zahlen die Kassen 400 Millionen Euro im Jahr mehr im Vergleich zur Heimpflege. Grund sei, dass die Anbieter mehr Leistungen abrechnen können.  afp/epd

Artikel 4 von 11