Annäherungsversuche am Runden Tisch

von Redaktion

München – Die Ausgangslage war keine einfache. Knapp acht Monate nach der letzten Sitzung des Runden Tisches zum Artenschutz ist die Stimmung bei Landwirten wie bei Naturschützen eher bescheiden. Während viele Bauern zu Protestfahrten ausschwärmen, klagen Naturschützer über eine Verwässerung des Volksbegehrens. Nun sollte die von Ministerpräsident Markus Söder initiierte erneute Zusammenkunft für Frieden sorgen.

Teilnehmer des Treffens in der Staatskanzlei gestern, das über vier Stunden andauerte, berichten von einer konstruktiven Debatte. Zu Beginn sei noch mal über die Landwirtschaft gesprochen worden, etwa über das Thema Gewässerrandstreifen und die Frage, ob die Bauern dafür nun eine Honorierung erwarten könnten. Auch über die Rolle des Waldes wurde diskutiert. Nach anfänglicher Grundsatzdebatte kam die Runde schließlich auch auf den Beitrag der Kommunen zum Artenschutz zu sprechen, den Moderator Alois Glück im Vorfeld als Hauptthema der Gespräche ausgemacht hatte. Die Kommunalvertreter legten dar, welche Maßnahmen in der Fläche zum Artenschutz schon umgesetzt werden.

„Da gibt es viele gute Beispiele“, stellte Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz nach den Gesprächen fest. „Bayern steht beim Artenschutz besser da als vor einem Jahr“. Auch Bauernpräsident Walter Heidl lobte die „intensive aber gute Diskussion“. Neue Beschlüsse seien nicht gefasst worden. Es gehe nun darum, die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen im Frühjahr umzusetzen, betonten Schäffer wie Heidl. „Wir wollen uns Ende des kommenden Jahres zusammensetzen und Bilanz ziehen“, sagte Schäffer. In der Zwischenzeit sollen auch bilaterale Gespräche zwischen den Verbänden stattfinden, um den Artenschutz in der Breite voranzubringen.

Der Ärger bei ÖDP und Grünen darüber, dass sie diesmal nicht mitreden durften, ist indes noch nicht verflogen. „Aber unsere Ideen sitzen mit am Runden Tisch“, betonte Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann gestern. Wichtig sei, dass in der Runde konkrete Beschlüsse für mehr Begrünung in den Kommunen gefasst werden. Außerdem will Hartmann die Debatte über einen dritten Nationalpark wieder eröffnen.  dg

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