„Handschläge zählen hier was“

von Redaktion

MEIN DORF Moritz Thalmayr, 25, kommt aus Türkenfeld

Jede Woche beantwortet ein Oberbayer Fragen rund um seine Heimat. Moritz Thalmayr, 25, ist in Türkenfeld im Landkreis Fürstenfeldbruck geboren und geblieben. Gemeinsam lebt er dort mit seiner Freundin.

Herr Thalmayr, wie lange lebt Ihre Familie schon in Türkenfeld?

Auf jeden Fall länger, als ich mich erinnern kann. Mein Opa mütterlicherseits ist 1950 als 22-jähriger Sudetendeutscher nach Deutschland geflüchtet und hat in Türkenfeld seine Heimat gefunden. Väterlicherseits gab es mindestens vier Generationen vor mir.

Haben Sie mal überlegt, wegzuziehen?

Ja, für das Masterstudium standen München und Ulm als Optionen im Raum. Letztendlich bin ich wegen Hobbys, Freunden und Familie aber geblieben – und weil man hier für dasselbe Geld mehr und schöneren Wohnraum kriegt und schneller in der Natur ist.

Was ist für Sie das Besondere in Türkenfeld?

Die Lage! Auf einem Erdmoränenhügel hat man auf knapp 600 Metern Höhe eine tolle Weitsicht Richtung Alpenvorland. Man hat den Ammersee und den Wörthsee direkt vor der Nase und die Alpen in Tagesausflugsnähe – mit dem Auto und dem Fahrrad. Mit der S4 ist man in knapp 45 Minuten in München und in die andere Richtung geht es nach Geltendorf. Von dort aus fahren Züge weiter nach Augsburg, Kaufering, Füssen, Schongau und ins Allgäu.

Was zeichnet einen Türkenfelder aus?

Es ist darauf Verlass, dass alle zu den lokalen Veranstaltungen gehen und dort fleißig mitfeiern. Jedes Event ist voll besucht und dadurch haben alle eine gute Zeit. Man kennt sich gegenseitig, Handschläge zählen hier was.

Was ist Ihr Lieblingsort?

Der Schatten unterm Walnussbaum am alten Heustadl von meinem Opa unterhalb des Steingassenbergs.

Was könnte Türkenfeld noch gut gebrauchen?

Ein Einheimischen-Modell, um jungen Türkenfeldern zu ermöglichen, in ihrer Heimat Baugrund zu kaufen.

Gibt es ein lebendiges Vereinsleben?

Es ist für jeden etwas dabei: Ob Freiwillige Feuerwehr, eine der vielen Abteilungen des TSV, Musikverein mit hervorragender Instrumentalausbildung sowie circa 15 Ensembles, Schützenverein, mehrere Chöre, Vereine für gesellschaftliches und politisches Engagement. Für Langeweile hat man keine Ausrede!

Interview: Phillip Plesch

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