Berlin/München – Die Koalitionsfraktionen haben sich nach SPD-Angaben über Neuregelungen zum leichteren Abschuss von Wölfen verständigt, wenn sie Schafe und andere Nutztiere reißen. „Wir schaffen mehr Rechtssicherheit für die Entnahme von Problemwölfen“, sagte der umweltpolitische Sprecher der SPD, Carsten Träger, gestern nach abschließenden Ausschussberatungen in Berlin. „Klar ist aber auch: Der Wolf ist eine geschützte Art, und Ausnahmen müssen immer gut begründet sein.“ Die Neuregelungen sollen heute im Bundestag verabschiedet werden.
Das Kabinett hatte nach langem Streit im Mai einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Demnach soll ein Abschuss auch dann möglich sein, wenn unklar ist, welcher Wolf genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Es sollen so lange Wölfe in der Gegend geschossen werden können, bis es keine Attacken mehr gibt – auch wenn dafür ein ganzes Rudel getötet wird. Die Behörden der Länder müssen aber jeden Abschuss wieder einzeln genehmigen.
Künftig soll zudem schon eine Abwendung „ernster wirtschaftlicher Schäden“ reichen, bisher ist im Gesetz von „erheblichen Schäden“ die Rede. Das soll es auch Hobbyschäfern ermöglichen, eine Entschädigung zu bekommen, wenn Wölfe zuschlagen. dpa