Innsbruck/München – Pünktlich zum Beginn der Weihnachtsferien wird das österreichische Bundesland Tirol dem Ausweichverkehr wieder mit Fahrverboten und Dosierampeln den Kampf ansagen. Die Maßnahmen treten an diesem Samstag in Kraft und gelten bis Mitte April an den Wochenenden und an Feiertagen. Sie sollen wie die Fahrverbote im Sommer dafür sorgen, dass Autofahrer möglichst lange auf der Autobahn bleiben.
Die Landesregierung in Tirol will so Staus und Behinderungen in kleinen Orten vermeiden – und nimmt dabei einen Verkehrsstreit mit Deutschland in Kauf. Während Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur erreicht sieht, rät Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit Blick auf die neuerlichen Fahrverbote vom Skiurlaub in Österreich ab. Auch weil jährlich rund 2,4 Millionen Lastwagen über den Brenner fahren, ist die Verkehrsbelastung zum wichtigsten politischen Thema in Tirol geworden. Neben den Fahrverboten an Wochenenden setzen die Tiroler an verkehrsreichen Tagen auf eine Blockabfertigung von Lkw an der Grenze, was in Bayern oft zu Staus führt. Die Winter-Fahrverbote gelten bis 13. April, samstags jeweils von 7 bis 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 17 Uhr. Betroffen sind Straßenabschnitte in den Tiroler Bezirken Kufstein, Reutte, Schwaz und Innsbruck-Land. So werden etwa die L211 (Unterinntalstraße, ab Kirchbichl in Fahrtrichtung Kufstein) und die L7 (Jenbacher Straße, zwischen Lärchenwiese und Jenbach) für den Durchgangsverkehr gesperrt. Auf der Brennerstraße (B182), die parallel zur A13 (Brennerautobahn) verläuft, werden Dosierampeln den Verkehr regulieren, so wie auf einigen Straßen rund um Kufstein. Im Bezirk Reutte sind die L69 und die L288 ab der Anschlussstelle Vils gesperrt. dpa