Die Wollige

von Redaktion

Im Schneidersitz sitzt Carolin Schmidt auf ihrem Bett. Nur der Klang der aneinanderschlagenden Stricknadeln ist zu hören. In zwei Regalen liegen unzählige Wollknäuel in den verschiedensten Farben. Das aktuelle Projekt der Lerntherapeutin: Mützen für den Winter. „Meine Strick- und Häkelsachen stimme ich auf die Jahreszeiten ab“, sagt die 33-Jährige. Im Sommer habe sie in ihrer „Wirschafft“-Kiste hauptsächlich gehäkelte Windlichter, Abschminkpads sowie gestrickte Lappen angeboten. Jetzt sind es Mützen, Schals & Co. Schmidt strickt, was sie ausprobieren möchte. Und das ist ständig was anderes. Deshalb gibt es die meisten Produkte nur einmal.

Schon länger hatte sie mit dem Gedanken gespielt, ihre Sachen zu verkaufen. Doch vor Online-Shops habe sie sich immer gescheut. „Ich finde es schön, wenn man die Waren vor Ort kaufen und man sie auch anfassen kann.“ Das ganze Hin- und Hergeschicke sei nichts für sie. „Die Wirschafft ist genau das gewesen, worauf ich schon so lange gewartet habe.“

Ihre Preise legt sie nach Art und Menge des Materials sowie nach Arbeitsaufwand fest. Das ist nicht immer so einfach, denn zu teuer darf es nicht sein. „Trotzdem ist und bleibt es Handarbeit, die auch entsprechend entlohnt werden muss“, sagt Schmidt.

Ihre Strickleidenschaft lebt sie überall aus – am Ufer des Starnberger Sees oder vor dem Fernseher. „Wenn ich einen Film anschaue, habe ich zu 90 Prozent mein Strickzeug in der Hand“, sagt Carolin Schmidt. Strickt sie in der Öffentlichkeit, sind die Menschen häufig neugierig und man kommt ins Gespräch. Reden neben dem Stricken. Das geht ganz prima!

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