Starnberg – Nach dem Familiendrama, das sich in einem Starnberger Wohnhaus ereignet hatte, laufen die Ermittlungen der Polizei weiter auf Hochtouren. Doch noch immer gibt es mehr Fragen als Antworten.
Das Haus der Familie ist weiterhin abgesperrt, wie Hans-Peter Kammerer, der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord gestern berichtete. Die Ermittler suchen unter anderem nach den Projektilen. Der 21-jährige Sohn des Paares hatte nach jetzigem Stand der Ermittlungen erst seine Eltern erschossen – möglicherweise im Schlaf – und anschließend sich selbst (wir hatten berichtet). Laut Kammerer werde auch nach weiterer Munition gesucht sowie nach Hinweisen, die bei der Suche nach dem Motiv helfen könnten. Außerdem werde untersucht, ob der 21-Jährige unter Alkohol- und Drogeneinfluss gestanden habe. Es könne aber noch Wochen dauern, bis Ergebnisse vorliegen, so Kammerer. Bei der hiesigen Polizei war der Mann nicht als regelmäßiger Drogenkonsument bekannt.
Die Obduktion hat ergeben, dass alle drei Opfer an Schussverletzungen gestorben sind. Der Sohn hatte sich in den Kopf geschossen, zu den Verletzungen der Eltern macht die Polizei keine Angaben. Hinweise auf den exakten Todeszeitpunkt hatte die rechtsmedizinische Untersuchung nicht ergeben.
Intensiv ermittelt die Kripo nach der Herkunft der beiden Schusswaffen. Es habe sich um eine Pistole neuerer Bauart und um eine ältere gehandelt. Details nennt die Polizei nicht. Die ältere Pistole soll umgebaut worden sein. Der 21-Jährige machte eine Ausbildung als Büchsenmacher.
Auch „Rocco“, der Hund der Familie, ist durch einen Schuss verletzt worden. Der Golden Retriever war bei seinen Besitzern geblieben. Er saß verletzt im Schlafzimmer, als die Polizeibeamten am Sonntagabend die drei Leichen entdeckten. Er wurde von einem Tierarzt versorgt. MICHAEL STÜRZER