Berchtesgaden – Für seinen aufsehenerregenden Wingsuit-Sprung vom Watzmann muss ein Extremsportler nun Strafe zahlen. „Der Bescheid ist jetzt erstellt worden“, bestätigte der Sprecher des Landratsamts Berchtesgadener Land, Andreas Bratzdrum. Die genaue Höhe des Bußgeldes teilte die Behörde wegen des Datenschutzes nicht mit, doch der Strafrahmen von bis zu 2500 Euro sei nicht ausgeschöpft worden.
Man habe zugunsten des 31-Jährigen berücksichtigt, dass dieser die Verordnungslage nicht gekannt habe und keine Beeinträchtigung der Umwelt festzustellen gewesen sei, erläuterte Bratzdrum. „Aber natürlich geht am Bußgeld trotzdem kein Weg vorbei, weil er die Sprünge veröffentlicht hat und dadurch die Gefahr besteht, dass Nachahmer auftreten.“
Niklas Winter aus München war mit seinem Flügelanzug, der Tragflächen aus Stoff zwischen den Armen und Beinen hat, von der Mittelspitze des Watzmanns gesprungen und über die Ostwand des Berges hinweggeflogen, bevor er am Ufer des Königssees landete. In diesem Gebiet verbieten Nationalpark-Verordnungen jedoch sowohl Starts als auch Landungen von Luftsportgeräten, wozu auch Wingsuits zählen. Das Video von dem Sprung veröffentlichte der Extremsportler im Internet.
Die Aufnahmen löschte der studierte Elektrotechniker, der derzeit als Baumpfleger arbeitet und im Zweitstudium Philosophie studiert, trotz Aufforderung des Landratsamtes nicht. Die Behörde habe ihm nicht erläutern können, inwiefern sein Sprung die Umwelt geschädigt habe, sagt Winter. „Es blieb mehr oder weniger bei der Argumentation: Es ist verboten, weil es verboten ist.“ lby