Bewerbung 2.0

von Redaktion

Anbindehaltung aus Entwurf gestrichen

Garmisch-Partenkirchen – Nach Kritik von Tierschützern hat der Landkreis Garmisch-Partenkirchen die umstrittene Anbindehaltung aus dem Entwurf einer Welterbe-Bewerbung gestrichen. Das Wort „Anbindehaltung“ taucht nun in dem Papier nicht mehr auf. Es handele sich um ein Reizwort, räumte Kreissprecher Stephan Scharf am Dienstag ein. Damit solle die Bewerbung sprachlich etwas entschärft werden. „Hardcore-Tierschützer lassen sich davon nicht beeindrucken“, sagte er aber.

Bei der Bewerbung geht es um die „alpinen und voralpinen Wiesen- und Moorlandschaften“ im südlichen Oberbayern, die die Bundesrepublik in den nächsten Jahren der Unesco als Welterbe vorschlagen will. In der „Erklärung zum außergewöhnlichen universellen Wert“ der Landschaft heißt es, dass für den Erhalt vor allem die Fortführung des jahrhundertealten Systems der Grünlandwirtschaft mit Tierhaltung maßgeblich sei. In dem früheren Entwurf des Dokuments hieß es zudem: „Die Abschaffung der Anbindehaltung mit Weidegang würde das Ende für viele Landwirtschaftsbetriebe bedeuten.“ Dieser Satz wurde komplett gestrichen, auch an einer weiteren Stelle taucht die Anbindehaltung nicht mehr auf.

Diese Haltung von Milchkühen, die im Stall monatelang an einer Stelle angebunden werden, ist heftig umstritten. Die Organisation Animal Rights Watch spricht von „unsäglicher Tierquälerei“ und hatte den Landkreis wegen der Bewerbungsdokumente kritisiert. Nun ist im Entwurf nur noch von „Kombinationshaltung“ die Rede.  lby

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