Eine Säule im doppelten Sinn

von Redaktion

Der Name des Säulings kann leicht missverstanden werden

An der deutsch-österreichischen Grenze ragt der Säuling in den Ammergauer Alpen 2047 Meter in die Höhe. Der Berg mit der markanten Spitze ist eines der Wahrzeichen der Region zwischen Füssen und Pfronten. Vielleicht einer der Gründe, warum der erste Beleg für den Namen des Säulings weit zurückreicht: Die Vita des heiligen Magnus beschreibe schon im Jahr 895 den „siulinch“ (sprich „sülinch“), erklärt der Münchner Namensforscher Wolfgang von Reitzenstein. Das ist einer der ältesten Namensbelege für bayerische Berge.

Um 1500 erwähnt das Jagdbuch Kaiser Maximilians den „Sewling“ (sprich „Säuling“) – der erste Beleg für die heutige Aussprache des Bergnamens. In der richtigen Schreibweise findet sich dieser erstmals 1832 als „Säuling“. Die Bedeutung des Namens kann leicht missverstanden werden, erklärt der Experte. „Suhl“ bezeichnet im Althochdeutschen eine Säule. Damit sei aber nicht das einzigartige Äußere des Berges gemeint: Vielmehr stehe der Name für einen mit einer Grenzsäule versehenen Berg. Der Säuling bildete die Grenze des Gebiets von Hohenschwangau.                CHRISTIAN MASENGARB

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