MICHAEL ACKER
Der AfD ist jedes Mittel recht im Streben, die „links-versiffte“ Gesellschaft nach ihrem Gusto umzuformen. Wer das noch nicht wusste, der weiß es spätestens jetzt nach den Vorfällen im Landkreis Ebersberg im Vorfeld der Kommunalwahl. Die Rechtsradikalen haben Frauen und Männer, zumeist ältere Jahrgänge, vorsätzlich getäuscht, um genügend Kandidaten auf der Liste für den Gemeinderat Vaterstetten und den Ebersberger Kreistag platzieren zu können.
Das Problem, genügend Freiwillige für die Arbeit in den Kommunalparlamenten zu finden, haben andere Parteien auch. Doch die AfD tut sich im reichen Speckgürtel Münchens besonders schwer. Hier ist die Zahl der Unzufriedenen und vermeintlich Abgehängten, das klassische Klientel der Rechtsradikalen, deutlich geringer als anderswo.
Also bleibt: tarnen und täuschen. Glaubhaft versichert zum Beispiel eine 96-jährige Frau aus Vaterstetten, dass bei ihrer Anwerbung nie von AfD die Rede war. Andere berichten, dass sie quasi blanko unterschreiben sollten, wenn sie gegen Windräder im Ebersberger Forst seien. Das sind im Landkreis in der Tat viele, doch die wenigsten wollen mit der AfD in einem Atemzug genannt werden, geschweige denn mit ihr zu schaffen haben.
Natürlich sind die übertölpelten AfD-Kandidaten wider Willen mitschuld an ihrer misslichen Situation. Sie setzten ihre Unterschrift unter ein Formular, dass sie nicht richtig gelesen haben. Doch macht das die vielleicht sogar strafrechtlich relevante Vorgehensweise nicht besser. Die AfD hat wieder mal ihr wahres Gesicht gezeigt.
Michael.Acker@ovb.net