Ebersberg – Nach dem AfD-Wahlskandal in Vaterstetten (Kreis Ebersberg) will die rechtsradikale Partei gegen ihr Mitglied Manfred Schmidt ein Parteiausschlussverfahren einleiten. Der 82-Jährige habe bei der Anwerbung von Listenkandiaten für den Gemeinderat und den Kreistag „offenkundig auch unlautere Überrumpelungs-Methoden angewendet, wofür wir uns bei den Betroffenen ausdrücklich entschuldigen“, betonte Wolfgang Wiehle, der AfD-Bezirkschef von Oberbayern. Mehrere Senioren waren als Kandidaten auf der AfD-Liste gelandet, ohne davon gewusst zu haben. Nachdem unsere Zeitung über den Fall dreier Senioren berichtet hatte, meldeten sich weitere Bürger der Gemeinde, die entsetzt festgestellt hatten, dass ihr Name ebenfalls auf der Liste auftauchen. Auch sie gaben an, von Schmidt überrumpelt und getäuscht worden zu sein, wofür sie unterschreiben.
Die AfD distanziere sich entschieden von Schmidt, betonte Wiehle gestern. Sollte er bei der Wahl ein Mandat erringen, werde es keine Zusammenarbeit mit ihm geben. ac