Erweiterungsbau am Obersalzberg verzögert sich

von Redaktion

Obersalzberg – Die Erweiterung der Dokumentation Obersalzberg wird länger als geplant dauern. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus verschiebe sich durch Störungen im Planungs- und Bauablauf, teilte das bayerische Bauministerium mit. Ministerin Kerstin Schreyer (CSU) sagte: „Zahlreiche vom zuständigen Bauamt in Auftrag gegebene Leistungen wurden entweder gar nicht oder schlecht erbracht.“ Deswegen habe man die Reißleine gezogen und sich von Planungsbüros getrennt.

„Wir werden nun umfangreiche personelle und organisatorische Maßnahmen festlegen und natürlich auch die verantwortlichen Planungsbüros für mögliche Mehrkosten in Regress nehmen“, kündigte Schreyer an. Bereits im vergangenen Jahr sei einem Ingenieurbüro gekündigt worden, weitere Kündigungen stünden an. Der Haushaltsausschuss des Landtags sei über die Verzögerung informiert.

Nun müssten auch Auswirkungen auf die bereits angepassten Kosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro geprüft werden. Das Staatliche Bauamt Traunstein werde umgehend weitere Nachfolgebüros beauftragen, welche die fehlenden Leistungen erbringen und mangelhafte Leistungen überarbeiten sollen, so das Ministerium weiter. Man gehe derzeit davon aus, dass der Erweiterungsneubau erst im Winter 2021/22 fertiggestellt werden könne. Danach könne die Ausstellung eingerichtet und das Gebäude in Betrieb genommen werden. Der Rohbau sei bereits fertig, mit dem technischen Ausbau könne im Frühjahr begonnen werden.

Am Obersalzberg bei Berchtesgaden befand sich Hitlers Feriendomizil. Nach 1933 wurde das Haus zum zweiten Regierungssitz neben Berlin ausgebaut, am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es von den Alliierten zerstört. 1999 wurde die Dokumentation Obersalzberg als Lern- und Erinnerungsort für 40 000 Besucher pro Jahr errichtet. Doch die jährliche Besucherzahl stieg auf mehr als 150 000 an. 2014 wurde der Erweiterungsbau beschlossen.  epd

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