Schäftlarn – Die Polizei ermittelt wegen rassistischer Äußerungen im Klassen-Chat am Klostergymnasium Schäftlarn (Landkreis München). Auf der Rückfahrt nach dem Skilager in Südtirol seinen im Chat einer achten Klasse „rassistische und menschenverachtende Bilder sowie nationalsozialistische Symbole“ geteilt worden, berichtet der Direktor Wolfgang Sagmeister auf Nachfrage unserer Zeitung. Ein Lehrer habe während der Busfahrt mitbekommen, was in der WhatsApp-Gruppe geteilt werde und verständigte die Schulleitung. „Wir haben dann die Polizei eingeschaltet“, sagt Sagmeister. Nun ermittelt sogar die Kripo wegen Volksverhetzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verbreitung pornografischer Schriften.
Wie ein Polizeisprecher bestätigt hatten zwei 14-Jährige in dem Chat Hitlerbilder, Hakenkreuze, antisemitische Comics und Pornovideos verbreitet. Für einen Schüler hatte das bereits Konsequenzen, er ist suspendiert worden. Nun werden alle 40 bis 50 Schüler, die in der Gruppe sind, vernommen.
Am Ignatz-Taschner-Gymnasium in Dachau gab es einen ähnlichen Vorfall. Dort hatten Schüler der neunten und zehnten Klasse in ihren Klassen-Chats Sticker mit antisemitischen und rassistischen Darstellungen verbreitet. Diese Posts waren bereits Ende 2019 gemeldet worden. Die Schule habe die Angelegenheit mittlerweile intern aufgearbeitet, sagte Schulleiter Erwin Lenz. Es handle sich um „dumme, naive, pubertäre Wichtigmacherei“, die allerdings disziplinarisch geahndet werde. Die Schüler seien einsichtig. Besonders bitter ist dieser Vorfall auch deswegen, weil sich das Dachauer Gymnasium seit 2009 „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen darf. sw/zim