. Neue Fälle in Bayern
Im Freistaat sind am Wochenende insgesamt sieben neue Coronavirus-Fälle bestätigt worden. In Oberbayern wurden fünf neue Fälle aus München und den Landkreisen Starnberg, Freising, Ebersberg und Rosenheim bekannt. Dazu ein Mann aus dem Allgäu sowie die Ehefrau des erkrankten Mannes aus Nürnberg, dessen Befund am Freitag von den Behörden in Baden-Württemberg bekannt gegeben wurde. Damit sind bislang in Bayern insgesamt 22 positiv getestete Covid-19-Patienten registriert worden. Bei 14 Patienten ist die Erkrankung bereits auskuriert.
Bei dem Ebersberger Fall handelt es sich um einen 52-jährigen Geschäftsmann. Bei ihm wurden keine Symptome festgestellt, er ließ sich wegen seiner beruflichen Kontakte nach Italien aber prophylaktisch testen – mit positivem Ergebnis. Er und seine Mitarbeiter, die überwiegend in München wohnen, stehen unter häuslicher Quarantäne. Ebenso seine Frau und seine Tochter, die vor den Ferien eine Münchner Schule besuchte.
Aus dem Landkreis Starnberg ist ein 45-jähriger, alleinstehender Mann erkrankt, der zuvor geschäftlichen Kontakt zu einem Infizierten hatte. Er wurde in einer Klinik isoliert.
. Bitte an Urlaubsrückkehrer
Bayerns Gesundheitsministerium hat aus Anlass des Endes der Ferien insbesondere zurückkehrende Italienurlauber zu Vorsicht aufgefordert. Wer einen begründeten Verdacht auf eine Infektion habe, solle sich telefonisch an seinen Hausarzt wenden. Ein begründeter Verdachtsfall bestehe bei Menschen, die Symptome haben und sich vorher in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Als Risikogebiete gelten aktuell in Europa die italienische Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua, außerhalb Europas zudem Regionen in China, Südkorea und dem Iran.
Schüler, die in den vergangenen beiden Wochen in einem dieser ausgewiesenen Risikogebiete waren, sollen auch ohne Symptome heute nicht in die Schule kommen und vorläufig zu Hause bleiben, wie das bayerische Kultusministerium mitteilte. Die Schule sei darüber zu informieren. „In diesem Fall gilt die Nichtteilnahme am Unterricht als entschuldigt“, hieß es.
. Werkzeug-Firma bleibt zu
Da es sich bei einem der neuen Corona-Fälle um einen 36-jährigen Mitarbeiter des Unternehmens DMG Mori in Pfronten handelt, der sich zuvor in Italien aufgehalten hatte, bleiben heute und morgen alle Tochterunternehmen des Maschinenherstellers an dem Standort im Ostallgäu geschlossen. Rund 1600 Mitarbeiter seien betroffen, erklärte ein Unternehmenssprecher. Der Mitarbeiter befinde sich in häuslicher Isolation auf dem Weg der Besserung.
. Der gestoppte Ski-Bus
Österreichische Behörden haben einer Schülergruppe aus Nordrhein-Westfalen wegen eines Coronavirus-Verdachts die Einreise verweigert. Als die Behörden in Österreich erfuhren, dass eine Schülerin der Skifreizeit Krankheitssymptome hat, stoppten sie am Samstag die 52-köpfige Reisegruppe, die nach Seefeld in Tirol wollte, kurz hinter der Grenze nach Bayern. Die Jugendliche hatte laut Landratsamt Ostallgäu vor der Klassenfahrt Kontakt zu einem Coronavirus-Patienten. Der Bus musste zurückfahren, die Reisegruppe wurde am Wochenende vom Gesundheitsamt des Landkreises Ostallgäu betreut. Die Schülerin wurde in Füssen in der Klinik behandelt. Die restlichen Teilnehmer der Reisegruppe mussten die Nacht auf Sonntag in einer Turnhalle auf Feldbetten verbringen.
Am Sonntag fuhren die 17 und 18 Jahre alten Schüler mit dem Bus zurück nach Aachen, die Schülerin sollte mit einem Krankenwagen ebenfalls in ihre Heimat zurückgebracht werden. Sie wird als Verdachtsfall eingestuft. Die Kreisbehörde aus dem Allgäu warf dem Gesundheitsamt in Aachen vor, dass sie die Gruppe niemals mit der Schülerin zusammen hätte fahren lassen dürfen.
. Leere Supermarktregale
In manchen Supermärkten in Bayern sind in diesen Tagen leere Regale zu beobachten. Vor allem mit Konserven, Nudeln, Reis und Desinfektionsmittel statten sich viele Kunden provisorisch aus. Wegen der gestiegenen Nachfrage nach haltbaren Produkten hätten die Lieferanten bereits ihre Lagerbestände erhöht, teilte ein Sprecher des Handelsverbands Bayern mit. „Auf eine erhöhte Nachfrage sind wir vorbereitet“, so der Sprecher. In der Fläche sei bislang aber keine Zunahme an Hamsterkäufen wahrzunehmen. dg/mps/ps/lby
Die Corona-Hotline
des Landesamts für Gesundheit: 0 91 31/ 68 08 51 01 Der ärztliche Bereitschaftsdienst: 116 117