München – Sein Name ist untrennbar mit Tränen und Verlust verbunden. Karl Denk, Gründer der Trauerhilfe, versuchte in den dunkelsten Stunden zu trösten, Hoffnung zu geben, damit wieder Licht in das Leben von Hinterbliebenen fällt. Nun ist Karl Denk am Samstag im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Murnau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) gestorben, im Beisein seiner Lieben. „Er hatte das Leben vor Augen“, sagt sein Sohn Karl Albert Denk. „Er wollte noch bleiben und nicht gehen.“
Trauerhilfe Denk – kaum ein Mensch in Bayern und darüber hinaus kennt den Namen nicht. Angefangen hat die Beerdingungs-Tradition vor über 160 Jahren in der Münchner Au. Doch berühmt wurde der Name unter Karl Denk. Er packte schon als junger Bursche nach dem Zweiten Weltkrieg fleißig mit an, die Firma bestand damals aus zwei Autos, einer Garage und einem Büro. Karl Denk übernahm Ende der 60er-Jahre die Leitung, das Unternehmen expandierte, schließlich wurde er der größte Bestatter Deutschlands. Auch weil das Unternehmen einen Komplettservice mit neuen Ideen anbieten konnte – von der Vorsorge bis hin zur Durchführung der Beerdigung. In über 100 Filialen kümmerten sich rund 500 Mitarbeiter um die Sorgen der Hinterbliebenen.
Und mittendrin Karl Denk als ruhender Pol. Er war bereits 1962 Vorstandsmitglied im Bestatterverband Bayern, später erhielt er viele Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz. Beerdigungen, die er organisierte und durchführte, wurden manchmal von Hunderttausenden verfolgt, wie die von Ministerpräsident Franz Josef Strauß und von Modezar Rudolph Moshammer. Oder sie wurden ganz im Stillen vollzogen. „Er dürfte über 10 000 Menschen auf dem letzten Weg begleitet haben“, erinnert sich sein Sohn.
Mit 73 Jahren verkaufte Karl Denk die gleichnamige Trauerhilfe, er begleitete den Übergang noch eine Weile. 2006 half er seinem Sohn bei der Neugründung eines Bestattungsunternehmens, das nun unter anderem Filialen in Erding und München hat. Im Ruhestand galt seine Passion der Malerei, er reiste viel und gerne, war bis zuletzt aktiv.
Sein Sohn hat nun die traurige Pflicht, dem geliebten Vater für den kommenden Freitag das Begräbnis vorzubereiten. Karl Denk hatte seine Angelegenheiten natürlich längst geregelt, der Sarg aus Eiche, die Mozart-Messe in der Heilig-Kreuz-Kirche in München-Giesing mit anschließender Beerdigung im Ostfriedhof. Dort befindet sich das Familiengrab. MARKUS CHRISTANDL