München – Am Flughafen München blicken die Mitarbeiter mit Sorge in die Zukunft. Die Anzeichen mehren sich, dass umfangreich Kurzarbeit notwendig ist. Aerogate, einer der Flugzeug-Abfertiger am Flughafen, will die Kurzarbeit sogar schon rückwirkend zum 1. März beantragen, was nach Gesetzeslage jetzt möglich ist. Das verlautete aus Gewerkschaftskreisen. Auch Aeroground, Swissport Losch und wahrscheinlich auch die Flughafen München GmbH werden diesen Schritt gehen, wohl aber zum 1. April. Insgesamt sind das mehrere tausend Beschäftigte.
Unabhängig davon droht auch bei der mit Abstand größten Fluggesellschaft in München mit einer fünfstelligen Beschäftigtenzahl, der Lufthansa, ebenfalls Kurzarbeit. Dabei ist es durchaus zweifelhaft, ob das Unternehmen zum Kurzarbeiterlohn eine Aufstockung leistet. Je weniger Zuschuss gezahlt werde, desto mehr Mitarbeiter könnten an Bord bleiben, hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr kürzlich erklärt.
Das Satellitenterminal ist angeblich schon ab diesem Montag geschlossen.
Der steile Sinkflug zieht auch Unternehmen in die Krise, die vom Flughafenbetrieb normalerweise profitabel leben. Zum Beispiel die Autovermieter. Mit Datum 16. März hat der Autovermietungsservice ARWE CarRental Service GmbH Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt, erfuhr unsere Zeitung. ARWE stellt für Autovermieter wie Sixt oder Europcar die Mietautos abfahrfertig bereit, 3500 Pkw täglich. Dass das Unternehmen nun Insolvenz anmeldet, ist ein Schlag gerade für die vielen Niedriglohn-Beschäftigten am Flughafen. „Das ist deshalb eine Katastrophe, weil viele meiner Kollegen bei Aeroground dort einen Minijob hatten. Die sind nun doppelt betroffen“, sagt ein Gewerkschafter. DIRK WALTER