Maskenpflicht wird akzeptiert

von Redaktion

Gestern ist die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr in Kraft getreten. Ab sofort müssen Fahrgäste in Zügen, Bussen und U-Bahnen Mund und Nase bedecken. Es zeichnete sich bereits eine Tendenz ab, wie die Regel angenommen wird.

VON NADJA HOFFMANN UND CLAUDIA SCHURI

München – Es ist noch ein ungewohntes Bild in den Bussen, S-Bahnen und Zügen: Seit gestern müssen alle Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Masken oder Tüchern Mund und Nase bedecken. Offizielle Zahlen, wie viele Verstöße dagegen es gestern gab und wie viele Strafen verhängt wurde, gibt es noch nicht.

Die ersten Erfahrungen aber sind positiv: „Wir haben beobachtet, dass in den Regional-Zügen und S-Bahnen der Deutschen Bahn nahezu alle Fahrgäste Mund-Nase-Bedeckungen tragen“, berichtet ein Bahn-Sprecher. „Auf Bahnhöfen und an Bahnsteigen scheint die Quote aber noch geringer.“ Es werde umfassend informiert: „Wir helfen aus voller Überzeugung mit, dass Menschen der Tragepflicht nachkommen.“

Ähnlich ist die Einschätzung von Franziska Hartmann, Sprecherin beim Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV): „Unser Eindruck ist, dass die Fahrgäste es positiv aufgenommen haben“, sagt sie. „Wir weisen aber nochmals darauf hin, dass die Maske auch an Bahnsteigen, überdachten Haltestellen und Bahnhofsgebäuden verpflichtend ist.“ Über Plakate und Durchsagen werden die Fahrgäste darauf aufmerksam gemacht. „Auch die MVV-Regionalbusfahrer können Fahrgäste ansprechen“, erklärt sie. Für Busfahrer selbst gebe es keine Maskenpflicht, eine zu tragen, sei aber erlaubt. Wichtig sei nur, dass die Sicht nicht eingeschränkt sei. „Darauf müssen Brillenträger achten“, sagt sie.

Auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) weist darauf hin, dass U-Bahn-, Tram- und Busfahrer im Fahrerstand keine Masken tragen müssen. „Durch ihren Arbeitsplatz in den Kabinen der Züge sowie die Sperrung der ersten Bustür kommen sie nicht in Kontakt mit Fahrgästen“, sagt Sprecher Matthias Korte. Bei den Fahrgästen würden rund 95 Prozent eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, berichtet er. „Die Fahrgäste gehen, so jedenfalls unser erster Eindruck heute, insgesamt sehr unaufgeregt und besonnen mit dem Thema um.“ Sie würden mit Piktogrammen an den Türen, Aushängen, Durchsagen und Anzeigen darauf hingewiesen.

Das Bayerische Verkehrsministerium möchte mit der Plakataktion „Dein Schutz schützt uns alle“ in den öffentlichen Verkehrsmitteln, an den Bahnhöfen und Haltestellen die Bürger sensibilisieren. Auch dort ist man mit dem Start der Maskenpflicht zufrieden: „Erste Rückmeldungen von den Verkehrsverbünden waren sehr positiv“, berichtet Pressesprecherin Corinna Korn. „Die Menschen in Bayern kennen die Maskenpflicht und sie halten sich auch daran.“ Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldstrafe in Höhe von 150 Euro rechnen. „Wer sich gar nicht einsichtig zeigt, kann auch von der Beförderung ausgeschlossen werden“, betont Korn. Man setze in erster Linie auf die Vernunft der Fahrgäste. Auch die Sicherheitsbehörden und die Polizei würden die Maskenpflicht aber überwachen. „Wo ein entsprechender Sicherheitsdienst vorhanden ist, wird dieser unterstützend tätig“, sagt Korn. Um das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus in öffentlichen Verkehrsmitteln außerdem zu verringern, hat das Verkehrsministerium eine Meldestelle eingerichtet: Unter Telefon 089/21 92-3020 oder per E-Mail an enge-im-nahverkehr@stmb.bayern.de kann man von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr zu volle Züge und Busse melden.

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