München – Die erhöhte Polizeipräsenz hat „mächtig Eindruck gemacht. Auch bei den Einheimischen“, findet Thomas Holz. Nachdem sein Brandbrief ans Innenministerium zum Parkchaos in der Walchensee-Region Anfang der Woche überregional Aufmerksamkeit erregt hatte, war der Bürgermeister der Gemeinde Kochel (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) am Donnerstag mit dem Effekt zufrieden. „Es war nicht so schlimm wie am Sonntag“, bilanzierte er. „Vielleicht hat es wirklich etwas bewirkt, was wir medial versucht haben.“ Er und sein Jachenauer Amtskollege Klaus Rauchenberger hatten an die Ausflügler appelliert, sich an geltende Parkregeln zu halten und Rettungswege frei zu lassen.
Und wie erwartet kamen die Besucher in Scharen. „Es war richtig viel los“, sagt Carolin Hohensinn, Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim. „Aber das befürchtete Chaos ist ausgeblieben.“ Die Polizei hatte personell aufgestockt und wurde dabei auch von Beamten der Bereitschaftspolizei unterstützt. „Für etliche Kollegen ist der Vatertag deshalb ausgefallen“, so Hohensinn.
Vor allem in den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, aber auch Richtung Garmisch-Partenkirchen und ins Tegernseer Tal zog es die Ausflügler. „Die Wanderparkplätze waren schon am Vormittag voll“, sagt die Sprecherin, die die Beobachtungen von Thomas Holz bestätigt: „Es gab aber bei Weitem nicht so viele Wildparker wie noch am Wochenende.“ Der eindringliche Appell, den auch die Polizei an die Menschen gesendet hatte, scheint angekommen zu sein.
Während an den bekannten Wanderstrecken viel los war, war die Lage an den oberbayerischen Seen vergleichsweise entspannt. Auch die Kontrollgruppe Motorrad, die gestern unterwegs war, meldete bei vielen Motorradfahrern nur wenige Verstöße. Und in den Biergärten, die seit dieser Woche wieder geöffnet sind, hielten sich die Leute größtenteils an die nach wie vor geltenden Abstandsregeln. „Im Großen und Ganzen haben sich die Leute sehr diszipliniert verhalten“, sagt Carolin Hohensinn.