München – In Bayern gibt es erneut weniger Verkehrstote. Wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zur Bilanz des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms mitteilte, starben im vergangenen Jahr 541 Menschen durch Unfälle auf Bayerns Straßen. Das sei die niedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren.
Demnach hat sich auf den Landstraßen die Zahl der tödlich Verunglückten 2019 im Vergleich zu 2011 um mehr als 40 Prozent verringert. Auch die Zahlen von tödlichen Unfällen mit Motorrädern und schweren Nutzfahrzeugen seien deutlich zurückgegangen, sagte Herrmann. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen hat sich ebenfalls leicht reduziert: 2019 waren es im Freistaat rund 67 000.
Zu schnelles Fahren bleibt derweil die häufigste Unfallursache. Allein im vergangenen Jahr gab es weit mehr als eine Million erfasste Verstöße gegen Tempolimits. Die Gesamtzahl der Unfälle erhöhte sich von rund 351 000 im Jahr 2011 auf etwa 417 000 im vergangenen Jahr. Dies liege vor allem daran, dass die Zahl der Kraftfahrzeuge in Bayern in dem Zeitraum um fast eineinhalb Millionen auf rund 10,2 Millionen im Jahr 2019 gestiegen sei. Die gesunkene Zahl der Verkehrstoten sei unter anderem häufigen Polizeikontrollen zu verdanken, betonte der Innenminister. Laut Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hat der Freistaat in den vergangenen Jahren fast 440 Millionen Euro investiert, um Bayerns Straßen sicherer zu machen.
Ein neues, bis 2030 angelegtes Verkehrssicherheitsprogramm wollen die Minister Anfang 2021 vorstellen. Im Fokus stehe das Ziel, die Zahl der Verkehrsunfälle weiter zu reduzieren. Neben dem Ausbau der Verkehrssicherheit für Motorradfahrer und im Schwerverkehr solle besonders der Schutz von Radfahrern und Fußgängern noch mehr in den Fokus rücken. lby