Söder kommt Opposition entgegen: Schnellere Kita-Öffnung

von Redaktion

München – Nach monatelanger Corona-Zwangspause sollen in Bayern bis zum 1. Juli wieder alle Kinder zurück in Kindergärten und Krippen dürfen. Dieses Zieldatum nannte der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Freitagabend in seiner Rede auf dem ersten Internet-Parteitag der CSU-Geschichte. Ziel sei der 1. Juli, und zwar in kleineren, festen Betreuungsgruppen. Damit kommt Söder der Landtags-Opposition entgegen, die auf eine schnellere Öffnung gedrängt hatte. „Ich fordere, dass nach den Pfingstferien endlich alle Kinder wieder in ihre Kitas zurückdürfen!“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher in München. „Für 80 Prozent der Kindergartenkinder gilt das dann ohnehin schon. Warum dann nicht auch für die übrigen 20 Prozent? Das versteht doch kein Mensch mehr.“ Sie sprach von einer „willkürlichen Gängelung“.

Wegen der Corona-Pandemie gibt es in Kindergärten und Kitas bisher nur Notbetreuungen. „Die Staatsregierung möchte bei positiver Entwicklung der Infektionszahlen die Kitas zum 15. Juni für circa 80 Prozent der Kinder öffnen. Damit werden dann de facto einzelne Kinder aus Gruppen ausgeschlossen“, betonte auch Johannes Becher (Grüne). Zudem müsse das Personal in den Einrichtungen ausreichend Schutzkleidung kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. „Ich fände es sehr hilfreich, wenn Mitarbeitende in den Kitas das Recht hätten, sich einmal wöchentlich kostenfrei auf Corona zu testen“, betonte Becher.

Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) hatte den Kurs der Staatsregierung am Freitag noch verteidigt – bis am Abend dann die Kehrtwende durch Söder kam.  mm

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