Erding – Ausziehen mussten sich Bayerns Landräte nicht, als sie gestern in der Therme Erding zu ihrer Jahresversammlung zusammenkamen. Doch die Kommunalpolitiker fürchten, durch die Corona-Krise zumindest finanziell nackt dazustehen. Diese Sorgen versuchte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu zerstreuen. „Die Kommunen sollen weiterhin gut auf eigenen Beinen stehen können.“ Der Finanzausgleich werde heuer mit erstmals über zehn Milliarden Euro einen neuen Rekordstand erreichen. Der mit 118 von 120 Stimmen als Landkreistags-Präsident bestätigte Christian Bernreiter sagte, oberstes Ziel müsse nach dem Lockdown sein, die Wirtschaft wieder anspringen zu lassen. Bernreiter rechnet mit dramatischen Einbrüchen. Bund und Freistaat müssten die Gewerbe- und Einkommenssteuerausfälle abfedern. Das dürfe nicht mit der Tilgung von Altschulden verquickt werden. Die Landkreise fordern gut ausgestattete Förderprogramme etwa für Hoch- und Tiefbau sowie ÖPNV. „Wir hoffen auf ein Konjunkturpaket“, so der Deggendorfer Kreischef. Die Krise lehre, die Digitalisierung voranzutreiben. Es sei aber fraglich, ob zum Beispiel Schulbegleiter, die Schüler mit Behinderungen unterstützen, künftig je einen Schüler betreuen könnten und es teils fünf Betreuer in einer Klasse geben könne. „Das wird auf Dauer nicht finanzierbar sein.“ ham