Ein besonderer Berg

von Redaktion

Der Hochvogel gilt als schönster Gipfel der Allgäuer Alpen

Der Hochvogel in den Allgäuer Alpen ist ein besonderer Berg. Über seinen Gipfel verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich und seine Erscheinung ist mächtiger, als der Berg es eigentlich ist. Der Flurnamenforscher Thaddäus Steiner schreibt: „In der Tat überragt der Hochvogel seine Trabanten weit und wirkt auch von Westen her so gewaltig, dass man ihn für höher schätzen kann als die doch 2600 Meter übersteigenden Gipfel der östlichen Hornbachkette.“

Erwähnt wird der Berg schon 1561 als „Hochvogl“ oder „Perg Hochfogl“. Spätere Quellen bezeichnen ihn als „Hochen Vogel“, „Hoch Vogel“, „In den Hochvogl“ oder „Hoch Vogl“.“ Auf einer Karte von 1585, die heute im Münchner Hauptstaatsarchiv liegt, wird der Berg so benannt, wie er heute heißt.

„Der Hochvogel wird als schönster Berg der Allgäuer Alpen bezeichnet“, sagt der Münchner Namenforscher Wolf-Armin von Reitzenstein. Warum er so heißt? „Sein Name deutet klar auf die Gestalt“, zitiert Steiner den Bergwächter Georg Frey. „Ein Riesenvogel, der die Schwingen breiten will zum Höhenflug. Ein Berg voller Ebenmäßigkeit.“

Ein sehr romantischer Vergleich, den Reitzenstein aber skeptisch sieht. „Ich halte die Erklärung für nicht ganz überzeugend. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es ein Berg ist, auf dem ein Adler oder ein Geier oft gesehen wurde.“ Ein hoch fliegender Greifvogel sei für das Vieh der Bergbauern eine Gefahr gewesen.

WOLFGANG HAUSKRECHT

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