München – DHL Express baut am Flughafen ein neues Frachtgebäude. Es soll sechs Mal so groß wie die bestehende Halle sein und 2022 in Betrieb gehen, gaben der Flughafen und das Frachtunternehmen in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.
Die neue Halle soll für 70 Millionen Euro auf der Fläche zweier Parkplätze im Süden des Airports entstehen – mit direkter Anbindung an das Flugvorfeld. Das Grundstück gehört der Flughafen München GmbH, DHL pachtet die Fläche. Auf 8000 Quadratmetern sollen Pakete und Luftpost umgeschlagen werden. Bis zu 65 Zustellfahrzeuge gleichzeitig könnten abgefertigt werden, heißt es. „Das führt zu einem zeitlichen Vorteil bei Abholung und Zustellung insbesondere für Kunden der Region Landsberg-Ingolstadt.“ Das Luftfrachtaufkommen am Flughafen insgesamt war in den vergangenen Jahren rückläufig. München war auch wegen des Nachtflugverbots nie ein ganz wichtiger Frachtflughafen. Dass reine Frachtmaschinen dort starten, ist eher selten, das meiste ist sogenannte Beiladefracht, wird also von Passagierflugzeugen mitgenommen. Nicht so DHL, die mit eigenen Frachtflugzeugen fliegt. Das Unternehmen hatte am Flughafen München zuletzt hohe Zuwachsraten verzeichnet – entgegen dem Trend. „Mit diesem Wachstum konnte das bisherige Gebäude nicht mithalten“, lässt sich der DHL-Manager Markus Reckling zitieren. „Auch in der momentan schwierigen wirtschaftlichen Lage investieren wir weiter.“
Flughafen-Chef Jost Lammers begrüßte in einer Erklärung die Entscheidung. DHL werde „unser Profil als Logistikstandort schärfen“. Lammers hatte bereits in seiner Zeit als Chef des Flughafens in Budapest mit Erfolg auf Wachstum bei der Fracht gesetzt. Die DHL-Entscheidung könnte ein erster Hinweis sein, dass er diese Strategie auch mit dem Flughafen München verfolgt. dw