Das traurige Ende einer tierischen Freundschaft

von Redaktion

Sand am Main – Wenn Feldhase „Hasi“ durchs Wohnzimmer hoppelte, folgte ihr der Australian-Shepherd-Mischling „Lasko“ wie ein großer Schatten. Schmiegte sich Hasi an Laskos Fell, schleckte der Rüde über seinen Kopf. „Er lässt den Kleinen nicht aus den Augen“, erzählte Herrchen Karl-Heinz Mahr. Vor drei Wochen hatte Lasko den Feldhasen im Garten der Familie im unterfränkischen Sand am Main gefunden. Da war „Hasi“ noch ein Baby – unterkühlt und hungrig. Mit seiner Frau hat Mahr den kleinen Feldhasen gewärmt, getrocknet und gefüttert. Er ist sich sicher: Ohne Hund Lasko hätte der kleine Nager nicht überlebt.

Doch als die tierische Freundschaft auch medial bekannt wurde, begann der Ärger. Auf Facebook formierte sich eine Gruppe, die am Tierwohl des Wildhasens zweifelte. Tatsächlich darf man in Deutschland Wildtiere nur aufnehmen, wenn diese sich in einer offensichtlichen Notsituation befinden. Zuvor müssen Polizei oder ein Jagdpächter informiert werden.

Nach Hasis Erstuntersuchung teilte die Tierärztin den Mahrs mit, dass es medizinisch nötig sei, das Tier an einen Experten abzugeben. Abschied nehmen konnte die Familie nach eigener Aussage nicht mehr. Um Hasi kümmerte sich von da an ein örtlicher Tierschutzverein, bis der Feldhase schließlich vor einigen Tagen starb. Das Tier sei leider falsch ernährt worden und habe mit dem Hund im Haushalt unter Dauerstress gestanden, sagte eine Mitarbeiterin. Das Tierheim warnte vor Nachahmern. „Wir sind froh, wenn Tieren geholfen wird, aber bitte unter fachlicher Aufsicht.“  lby

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