Lkw-Schlitzer vor Gericht

von Redaktion

Rumänische Diebesbande schlug mehrfach in ganz Bayern zu

München – Eine Diebesbande aus Rumänien hatte sich auf eine ganz besondere Methode spezialisiert: Auf Raststätten in ganz Deutschland schlitzte sie nachts die Planen von Lastwagen auf und stahl die Ladung. Die meisten Tatorte liegen in Bayern. Seit gestern müssen sich die fünf Rumänen im Alter zwischen 20 und 33 Jahren wegen schweren Bandendiebstahls und gemeinschaftlicher Sachbeschädigung in mehr als 100 Fällen vor dem Landgericht München II verantworten. Gegen einen weiteren Komplizen wird eigens verhandelt.

Zum ersten Mal schlug die Bande laut Anklage am 19. Mai 2018 auf dem Containerabstellplatz eines großen Lkw-Händlers im mittelfränkischen Wendelstein zu. Dort brachen die Männer fünf Container auf und entwendeten Auto- und Lasterreifen, Alufelgen und Scheibenräder im Wert von 17 000 Euro. Danach verlegten sie sich aufs Aufschlitzen von Lkw: Auf einer Autobahnraststätte bei Eurasburg (Kreis Aichach-Friedberg) stahlen Nahrungsergänzungsmittel im Wert von 50 Euro. Ähnlich dürftig war die Beute etwa an einer Raststätte in Rheinland-Pfalz, wo sie 15 Laster aufschnitten, aber nur eine Flasche türkisches Eau de Cologne für fünf Euro erbeuteten. In anderen Fällen war die Beute wesentlich größer. Etwa im Nürnberger Land, wo die Bande elf Pakete mit Fahrrädern im Wert von mehr als 17 000 Euro stahl, oder erneut bei Eurasburg, wo sie 87 Kartons mit Jeans der Marke Hugo Boss erbeuteten – Wert: 35 000 Euro.

Auf einem Parkplatz an der A 8 in Bergkirchen (Kreis Dachau) schlug die Bande im November 2018 zu. Die Beute: sechs Schneefräsen, zwei Rasentrimmer und zwei Herbst-Rasendünger. Anschließend fuhren sie laut Anklage mit gefälschtem Frachtbrief in Richtung Grenze, um die Beute außer Landes zu schaffen. Doch die Polizisten erkannten die Fälschung und stoppten die Männer.

Die Angeklagten haben sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Prozess wird wohl bis Januar nächsten Jahres andauern. NINA GUT

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