Spitzingsee – Ein Mountainbiker hat in der Nähe des Rotwandhauses den Miesbacher Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge, Florian Bossert, verprügelt. Bossert hatte den Mann und dessen Begleiter auf ein Fahrverbot hingewiesen. Daraufhin schlug der Radler zu.
Die zwei Mountainbiker waren auf einem halben Meter breiten, teils felsigen, teils grasigen Steig in Richtung Ruchenkopftal unterwegs. Wenn sie dort Wanderern begegnet wären, wäre es eng geworden – und vermutlich zu Konflikten gekommen. Deshalb wies Bossert die beiden Männer auf das Fahrverbot hin – wie es seine Aufgabe als Gebietsbetreuer ist. An diesem Tag hatte er bereits rund 100 Menschen das richtige Verhalten am Berg erklärt. Nie eskalierte das Gespräch. Die meisten halten sich an die Regeln, wenn man sie darauf anspricht, sagt er.
Auch bei den Mountainbikern versuchte er, ein harmloses Gespräch aufzubauen und fragte sie, ob die Rad-Verbot-Schilder am Weg sichtbar genug aufgestellt seien – ein deeskalierender Einstieg für das Gespräch. Dachte er zumindest. Als einer der Männer verneinte, erklärte Bossert, warum das Radeln an dieser Stelle verboten sei. Der Mann fragte, ob es in Ordnung sei, wenn er sein Rad schiebe. Bossert stimmte zu und dachte, das Problem sei gelöst. Doch dann fuhr der zweite Mountainbiker direkt auf ihn zu, stieg ab und drehte dem Gebietsbetreuer die rechte Hand um. Anschließend schlug er ihm mit der Faust auf die Brust. „Danach hat er mich nach hinten umgeworfen“, berichtet Bossert. Sein Rucksack dämpfte den Sturz. Dennoch prellte er sich Rücken, Hüfte und Bein, verdrehte sich das Knie und schürfte sich den Unterarm und die Hände auf.
Als er am Boden lag, baute sich der Angreifer drohend über ihm auf, erzählt er. Eine Gruppe Wanderer kam ihm zu Hilfe. Sie hatten den Angriff von Weitem beobachtet. Die beiden Mountainbiker fuhren daraufhin ins Tal – abseits der zugelassenen Wege. Die Polizei sucht nun nach dem unbekannten Angreifer. Er war rund 65 Jahre alt. CHRISTIAN MASENGARB