Murnau – Ein 70-jähriger Kutscher hat am Samstagnachmittag in Murnau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) bei einem Unfall mit seinem Gespann schwere Kopfverletzungen erlitten. Zeugen beobachteten, wie die beiden vorgespannten Pferde um 15.35 Uhr etwa auf Höhe des Kultur- und Tagungszentrums durchgingen und mit der Kutsche, in der sich gerade keine Gäste befanden, in einem Höllentempo auf dem Burggraben bergab in südliche Richtung rasten, wo der Weg in eine viel befahrene Entlastungsstraße mündet.
Laut Polizei versuchte der erfahrene Kutscher noch, Schlimmeres zu verhindern: Möglicherweise habe er probiert, das Gespann vom Burggraben weg nach rechts in den Parkweg zu leiten. Dabei verlor er die Kontrolle über das Gespann und wurde selbst von der Kutsche geschleudert, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog.
Die Pferde liefen weiter in den Parkweg, die nun führerlose Kutsche noch immer im Schlepptau. Diese rammte ein Verkehrszeichen und blieb schließlich im Radkasten eines Autos hängen, das am Rand geparkt war. Die Rösser lösten sich vom Gespann und flüchteten Richtung Bahnlinie, wurden aber rund 30 Meter vor den Gleisen von Passanten gestoppt.
Der 70-Jährige wurde ins Unfallklinikum Murnau gebracht, Unbeteiligte wurden nicht verletzt, die Pferde kamen ebenfalls ohne Blessuren davon. Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 20 000 Euro. sj