Bamberg – Ein kühles Bier auf der Unteren Brücke mit Blick auf die Regnitz zu trinken, ist unter Bambergern eine beliebte Feierabendbeschäftigung. Seit den Corona-Schließungen wurde die Untere Brücke vermehrt als Ersatz für Bars genutzt. Teilweise war dort so viel los, dass ein Fußgänger nicht mehr durch die Menschenansammlung kam. In der Studentenstadt entschloss sich die Verwaltung deshalb zum Durchgreifen: Der Verkauf von Alkohol ist nun an bekannten Treffpunkten von Freitag bis Sonntag und vor gesetzlichen Feiertagen ab 20 Uhr verboten.
„Es herrschte an Wochenenden ein Massenandrang, viele Leute haben sich versammelt und haben mitgebrachtes Bier getrunken“, sagt Steffen Schützenwohl, Sprecher der Stadt Bamberg. Das habe ein Ausmaß angenommen, dass mit den geltenden Infektionsverordnungen nicht mehr vereinbar gewesen sei. Am Wochenende patrouillierten Polizisten erstmals an den Hotspots, beließen es aber bei Belehrungen. Massen-Aufläufe sind nicht nur in Bamberg ein Problem: In Nürnberg macht man sich ebenfalls Sorgen, hier wird ein Verbot von „To-Go-Verkauf“ in Erwägung gezogen.
Unterdessen gibt es auch in Oberbayern weiter lokale Corona-Ausbrüche. Im Kreis Erding wurden seit Freitag 16 Neuinfektionen bekannt, so viele wie seit Wochen nicht mehr im Landkreis. Betroffen sind zwei Schulen sowie eine Kindergartengruppe. Ein Teil des Kindergartens wird nun bis 17. Juli geschlossen, auch die beiden Teilklassen der Schulen müssen für zwei Wochen zu Hause bleiben.
In Geretsried (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) stehen 38 Kinder der ersten bis dritten Jahrgangsstufe unter Quarantäne, nachdem fünf Kinder der Isardamm-Grundschule positiv getestet wurden. Im Landkreis Starnberg werden heute die Testergebnisse von 22 Schülern und zwei Lehrern aus Herrsching erwartet, die nach dem Ausbruch beim Caterer „Apetito“ getestet wurden. mc/ham/sw/ps