„Ganz München identifiziert sich mit diesen Türmen“, ist sich Peter Veth sicher. Die Frauenkirche war sogar Motiv für die erste Fotografie von München und Deutschland (Foto re.). Am 13. April 1839 wurde es von Carl August Steinheil und Franz von Kobell vorgestellt. Besonders charakteristisch für das Bauwerk sind die Welschen Hauben. „Sie machen unseren Dom einzigartig.“ Schließlich sind sie für einen gotischen Bau untypisch, handelt es sich doch um eine Form aus der Renaissance. Sie wurden erst 36 Jahre nach Vollendung der Türme angebracht. Als Vorbild diente der Felsendom in Jerusalem.
In nur zwanzig Jahren, von 1468 bis 1488, wurde die Kathedrale von dem Baumeister und Architekten Jörg von Halspach errichtet. Das Kirchenschiff ist 109 Meter lang, 40 Meter breit und 37 Meter hoch und bietet 20 000 Menschen Platz. Ganz gleich sind die Zwillingstürme nicht geraten: Der Nordturm ist 98,6 Meter hoch, der Südturm misst 98,48 Meter. Auch wenn manche drauf schwören, ist sich Experte Veth sicher: „Der Unterschied ist mit dem bloßen Auge nicht zu sehen.“
Der Dom gibt bis heute den Ton an: Laut einem Bügerentscheid von 2004 darf kein Haus in München die Türme überragen. Der Entscheid, obwohl nicht mehr bindend, wird bis heute beachtet. Die bekannteste Sage um den Dom rankt sich um den berühmten „Teufelstritt“ am Haupteingang. Er soll das Zeugnis einer Wette zwischen dem Baumeister und dem Teufel sein. foto: heinz gebhardt