Siena war die nächste Station unserer Reise durch Italien: Dort sind wir Enten, Agnes und ich, im Urlaub. „Was ist das Besondere an Siena?“, fragte ich Agnes. „Eine Sache, für die die Stadt sehr bekannt ist, kannst du heuer leider nicht erleben“, quakte sie. Allerdings wären wir dazu eh zu spät.“ Ich hatte keine Ahnung, wovon Agnes quakt. „Schau, da unten auf dem Platz ist es gerade sehr ruhig. An zwei Tagen im Jahr, Anfang und in der Mitte des August, steppt dort normalerweise der Bär“, quakte Agnes. Dann könnten wir hier eine gewaltige Menschenmenge sehen, an der zehn superschnelle Pferde vorbeijagen. „So läuft das beim ,Palio di Siena‘.“ Das ist ein weltbekanntes Pferderennen. Die Reiter kämpfen dabei jeweils für eine Contrada, einen Stadtteil. Diesen Wettbewerb gibt es schon seit 1633, also seit fast 400 Jahren. Davor veranstalteten die Contradas Stierkämpfe, die später verboten wurden. So kam man auf die Idee mit den Rennen. Noch heute reiten die Zweibeiner dabei ohne Sattel. Sie tragen bunte Kleider in den Farben ihrer Contrada – und sie geben alles. Fast wichtiger als der Sieg ist es, wenn eine andere Contrada, die man nicht mag, verliert. Und: Bei diesem Rennen gilt nicht der Letzte, sondern der Zweite als Verlierer.
Eure Paula