Barfuß-Bergsteiger tot gefunden

von Redaktion

VON MANUELA SCHAUER

Bad Bayersoien/Ehrwald – Sie warteten. Bangten. Hofften vor Ort auf ein Lebenszeichen. Ständig wurden die Angehörigen über das weitere Vorgehen informiert, sagt eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Tirol. Am Donnerstag erhielten sie die schmerzliche Nachricht: Der 36-Jährige aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist tot. Verunglückt auf seiner Bergtour in Ehrwald.

Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Libelle“ hat den Mann aus Bad Bayersoien bei einem Suchflug gefunden. Die Einsatzkräfte entdeckten ihn gegen 9 Uhr im Bereich rechts neben der Grünsteinscharte (2272 Meter) in einer steilen Rinne. Die Polizei geht davon aus, dass er abgestürzt ist. Wie weit oder wo genau, ist bislang unklar. Ebenso die Todesursache. „Sie konnte vor Ort nicht eindeutig festgestellt werden“, heißt es von der Tiroler Behörde. Eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion soll Erkenntnisse liefern. Wann mit dem Ergebnis zu rechnen ist, hängt von der Auslastung der Gerichtsmedizin ab. Im Normalfall, sagt die Sprecherin, liege es am Freitagnachmittag vor. Fest steht bereits, dass der Verunglückte barfuß in dem felsigen und gerölldurchsetzten Gebiet unterwegs gewesen war.

Bereits seit Sonntag wurde der 36-Jährige vermisst. Er soll sich am Vormittag zu einer Tour in Richtung Sonnenspitze in Ehrwald aufgemacht haben. Am Montag starteten ein deutscher und ein österreichischer Polizeihubschrauber, Alpinpolizisten sowie eine Gruppe der Bergrettung Ehrwald eine Suchaktion. Ohne Erfolg. „Wir können das Handy nicht orten“, teilte eine Sprecherin der Polizei Reutte am Dienstag mit.

Auf Facebook gab es Aufrufe, um den Standort des Mannes zu ermitteln. Den entscheidenden Hinweis hatten die Tiroler Beamten am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr von Wanderern erhalten. Ihnen zufolge soll der Mann Richtung Griesspitzen aufgestiegen und dann weiter zur Grünsteinscharte gegangen sein. Sofort brachen die Einsatzkräfte auf. Wegen der Dunkelheit ohne Hubschrauber. Dieser konnte erst am nächsten Morgen wieder das Gelände abfliegen – mit traurigem Ende.

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