„Unterricht mit Maske ist nicht machbar“

von Redaktion

Lehrer, Eltern und Schüler fordern beim heutigen Schulgipfel Antworten von der Regierung

München – Wenn Simone Arndt, Vorsitzende der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern, an den baldigen Schulstart denkt, hat sie „ein sehr ungutes Gefühl“. Zu viele Fragen seien offen, sagt sie. „Wir sind nicht gut vorbereitet.“ „Ich mache mir große Sorgen“, sagt auch BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Angesichts des Lehrermangels sei schon in normalen Zeiten der Unterricht eine Herausforderung: „Jetzt, unter Pandemiebedingungen, wird das noch härter. Ich erwarte hier Antworten und Unterstützung.“

Am 8. September beginnt das neue Schuljahr in Bayern. Wie Schule angesichts Corona gelingen soll, dazu gibt es von der Staatsregierung bisher ein allgemeines Hygiene-Gerüst. Ein Vier-Stufen-Plan soll zudem regeln, welche Maßnahmen in den Schulen bei steigenden Infektionszahlen im Landkreis getroffen werden müssen. Wie diese Regeln im Detail aussehen, wollen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (FW) heute mit Vertretern von Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden besprechen. Ein Streitpunkt dabei ist die Maskenpflicht und die Frage, ob Schüler und Lehrer nicht nur auf dem Weg ins Klassenzimmer, sondern auch während des Unterrichts eine Maske tragen müssen.

„Unterricht mit Maske ist nicht machbar“, sagt Rainer Dlugosch, Schulleiter am Gymnasium Miesbach. Er fürchtet, dass „dieses Schuljahr noch schwieriger wird als das vergangene“. Auch Martin Löwe, Landesvorsitzender des Bayerischen Elternverbandes, ist pessimistisch. „München hat in den vergangenen sieben Tagen mehr als 35 Infektionsfälle auf 100 000 Einwohner“, sagt er. „Laut Stufenplan gilt dann bereits die Stufe drei.“ In dieser Stufe ist der Mindestabstand von 1,5 Metern im Klassenzimmer vorgeschrieben. Ist das räumlich nicht möglich, bleibt nur die Teilung der Klasse und der Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht. Über diesem Wert von 35 Neuinfektionen lagen am Wochenende laut Landesamt für Gesundheit auch die Städte Ingolstadt (36,5), Rosenheim (48,95) und der Landkreis Dachau (36,3).  oss

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