Dunkle Wolken zogen auf, als ich mit Biberin Frau Dr. Raspelzahn und meiner Entenfreundin Klara neulich am See saß. Plötzlich fegte mir und Klara eine starke Windbö durchs Gefieder. „Hier kommt aber ein kaltes Lüftchen auf“, quakte ich. „Das zieht ja wie Hechtsuppe“, sagte die Biberin. Klara und ich sahen uns ratlos an. Die Biberin erklärte uns, dass manche Zweibeiner gern eine Suppe essen, die sie mit Hecht zubereiten, einem Raubfisch. Damit diese Suppe gut schmeckt, muss sie lange kochen oder anders gequakt: lange durchziehen. Allerdings sei nicht ganz klar, woher diese Redensart wirklich komme. „Es gibt auch einen zweiten möglichen Ursprung.“ So vermuten einige Sprachforscher, das Wort „Hechtsuppe“ kommt von dem jiddischen Wort „hech supha“. Jiddisch sei übrigens eine ziemlich alte Sprache, die jüdische Menschen in ganz Europa nutzen. Mit „hech supha“ sei im Jiddischen ein starker Wind gemeint, verriet uns die Biberin. Von „hech supha“ ist es nicht weit bis zu dem Wort „Hechtsuppe“. Vielleicht beruht diese Redensart also einfach auf einem Irrtum. Wieder fegte mir der Wind durchs Gefieder. „Schön, dass wir das jetzt wissen“, quakte ich. „Wir sollten uns aber trotzdem endlich ein geschütztes Plätzchen suchen.“ Eure Paula