Jäger gegen neues Jagdgesetz

von Redaktion

BJV kritisiert Novelle wegen höheren Abschusszahlen

München – Bayerns Jäger fordern eine Änderung der Bundesjagdgesetz-Novelle. Um die Wälder in Deutschland besser gegen Stürme, Dürren oder Schädlinge zu schützen, sollen unter anderem mehr Rehe geschossen werden dürfen. Der Bayerische Jagdverband fordert aber, dass die Bedürfnisse der Wildtiere berücksichtigt werden müssen. Der Grundsatz „Die freilebende Tierwelt ist wesentlicher Bestandteil der heimischen Natur. Sie ist als Teil des natürlichen Wirkungsgefüges in ihrer Vielfalt zu bewahren“ müsse in das Bundesjagdgesetz aufgenommen werden, fordert der BJV-Vizepräsident Thomas Schreder. Nur so könne einer einseitigen Ausrichtung nach forstlichen Interessen entgegengewirkt werden.

Der Jagdverband lehnt künstlich überhöhte Wildbestände genauso ab, wie eine Einführung eines Mindestabschusses für Rehwild. Der würde ohne jegliche Obergrenze eine unlimitierte Bejagung zulassen, sagt Schreder. „Das kann der BJV genauso wenig akzeptieren wie die Ausweitung der Jagdzeit.“

Der Mensch habe die natürlich gemischte Waldstruktur zugunsten wirtschaftlichen Profits verändert, betont Schreder. Für diese Entwicklung dürften nun nicht Reh, Hirsch oder Gams mit dem Leben bezahlen. „Es reicht nicht, einfach nach höheren Abschusszahlen zu rufen“, sagt er. „Notwendig ist ein ausgeklügeltes, auf lange Zeit angelegtes und auf wildbiologischen Erkenntnissen basierendes Gesamtkonzept. Waldbau nur mit der Büchse greift zu kurz.“

Waldbau und Jagd müssten auf Augenhöhe zusammenarbeiten, fordert der BJV-Vizepräsident. „Die Jagd kann den Waldumbau unterstützen, aber sie kann immer nur einer von vielen Bausteinen sein.“ Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Schweizer Nationalpark würden belegen, dass eine Waldverjüngung auch trotz hoher Dichte an Huftieren möglich ist, ergänzt er.  mm

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