München – Die Corona-Pandemie ruft offenbar auch etliche Betrüger auf den Plan. Allein in Bayern laufen – Stand Mitte Juli – mindestens 537 Ermittlungs- und Vorermittlungsverfahren zu Anträgen auf Corona-Soforthilfen des Bundes und des Freistaats, teilte das bayerische Justizministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Die ausgezahlte Schadenssumme lag Ende Mai bei ungefähr 1,7 Millionen Euro. Zudem bestehe bei noch nicht ausbezahlten Anträgen im Gesamtwert von 2,2 Millionen Euro der Verdacht auf falsche Angaben.
Bei den Straftaten im Zusammenhang mit den Corona-Soforthilfen handle es sich in der Regel um Subventionsbetrug. Neben der Pflicht zur Rückzahlung drohten den Tätern „hohe Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren“, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Welchen Branchen die Täter zuzuordnen seien, wurde bei der Sonderabfrage des Ministeriums bei den 22 bayerischen Staatsanwaltschaften nicht erfasst. „Die bayerische Justiz ist beim Kampf gegen Betrug mit Corona-Soforthilfen sehr wachsam und gut aufgestellt“, sagte Justizminister Eisenreich. Zu den 537 Verfahren wegen den Anträgen auf Corona-Soforthilfe kamen allein bis Ende Mai mindestens 608 Ermittlungsverfahren wegen sonstiger Corona-Betrügereien. Die Ermittler hätten die folgenden Betrugsmaschen beobachtet: Erpresserschreiben an Einzelpersonen, verbunden mit der Drohung, diese oder Familienmitglieder mit Corona zu infizieren, sowie diverse Corona-Fake-Shops im Internet, in denen nicht wirksame Schutzmittel oder Medikamente sowie nicht existente Impfstoffe verkauft werden. epd