Maskenpflicht im Unterricht soll enden

von Redaktion

München – Schüler und Lehrer können bald wieder aufatmen – im Wortsinn: Die Maskenpflicht im Unterricht soll voraussichtlich am Freitag enden. „Stand heute gibt es keine Verlängerung“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (FW) im Münchner Presseclub. Aktuell sind vier Schulen in Bayern (von über 6000) wegen Infektionsfällen ganz geschlossen, gut 4000 Schüler und 500 Lehrer in Quarantäne. Diese Zahlen steigen, allerdings auf geringem Niveau.

Piazolo machte keinen Hehl daraus, dass er die Maskenpflicht nur sehr ungern angeordnet hat. „Es ist eine Zumutung, eine Belastung“, sagte er. Freilich will die bayerische Staatsregierung neue Zahlen abwarten. Am Freitag ist eine Pressekonferenz geplant, dort soll die endgültige Entscheidung verkündet werden.

Die Maskenpflicht im Unterricht war zum Schulstart am Dienstag vergangener Woche nach Beratungen mit Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern für neun Schultage verhängt worden. Ausgenommen von der Pflicht sind in Bayern die Grundschulen. Allerdings sind die Grundschüler in Rosenheim derzeit ebenfalls zum Maskentragen im Klassenzimmer verdonnert, weil die Infektionszahlen in der Stadt hochgeschnellt sind. Prompt gibt es dort eine Reihe von Beschwerden, wie eine Sprecherin des Gesundheitsamts bestätigte. Einen Ansturm aufgebrachter Eltern von Grundschülern vermeldet auch der Rosenheimer Kinderarzt Otto Laub mit Praxis in Happing. Täglich fragten in seiner Praxis 20 bis 30 Eltern wegen eines Attests für ihre Kinder an, um diese von der Maskenpflicht zu befreien. Viele stoßen allerdings auf taube Ohren. Laub hat bisher nur vier Befreiungen ausgestellt: für Asthmatiker im Sportunterricht.

Obwohl es neben Rosenheim weitere Regionen gibt, in denen die Infektionszahlen über dem Inzidenzwert 50 liegen, gibt es nirgendwo einen kompletten Wechsel in den Unterricht zuhause. Dies sieht der Drei-Stufen-Plan des Ministeriums eigentlich vor. Piazolo verteidigte dies. Entschieden werde vom Gesundheitsamt vor Ort. Selbst in Garmisch-Partenkirchen lasse sich das Infektionsgeschehen auf eine „überschaubare Gruppe“ eingrenzen. DIRK WALTER/ANNA HAUSMANN

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