Nürnberg – Beleidigungen, Drohungen, Rote Karten und eine Schlägerei – bei einem Fußballspiel zweier Jugendmannschaften in Nürnberg eskaliert die Gewalt. Am Ende liegt ein 16-Jähriger schwer verletzt am Boden. Niedergeschlagen hat ihn ausgerechnet ein Trainer. Dafür muss der heute 50-Jährige nun zweieinhalb Jahre in Haft, wie das Landgericht in Nürnberg gestern urteilte.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte sich des versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht habe, sagte Richter Markus Bader. Außerdem darf der Verurteilte drei Jahre lang nicht mehr als Fußballtrainer oder Betreuer arbeiten.
Das Kreisliga-Spiel im vergangenen November verlief alles andere als fair: Nach Beschimpfungen und zwei Roten Karten in der Nachspielzeit kam es zu einer Schlägerei zwischen mehreren Spielern. In dem Handgemenge habe der Trainer laut Gericht den 16-Jährigen an den Haaren gepackt, ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen und, als er am Boden lag, zweimal gegen den Kopf getreten. Der Jugendliche erlitt einen dreifachen Bruch des Unterkiefers und eine Gehirnerschütterung.
Im Prozess hatte der Angeklagte die Tat bedauert und sich bei seinem Opfer entschuldigt. Er habe aufrichtige Reue gezeigt, sagte Bader. Dennoch: „Gewalt im Sport ist ein No-Go. Das geht nicht.“ Auch deshalb sei eine Bewährungsstrafe nicht infrage gekommen, so Bader. lby