Freising – Die Planer der Event Arena am Flughafen München haben ihr Projekt gegen Kritik verteidigt. „Mit ist das ein Herzensanliegen, von dem ich die Bevölkerung überzeugen und begeistern will“, sagt Lorenz Schmid. Der Manager aus dem Landkreis Freising ist Geschäftsführer der SW Munich Real Estate, die die Halle in den nächsten fünf Jahren bauen und betreiben will.
Der Großraum München verfüge über keine „multifunktionale Veranstaltungsstätte für große Veranstaltungen mit anspruchsvollen Anforderungen, die State of the Art ist“, sagte Schmid. „Diesen weißen Fleck wollen wir tilgen.“ Die Raumkonzepte sollen variabel sein, von 30 bis 20 000 Besuchern sei alles denkbar. „Heute die Rolling Stones, morgen ein internationaler Ärztekongress, übermorgen eine Veranstaltung einer Universität – das ist unsere Vision.“ TV-Produktionen seien ebenfalls möglich. Vergleichbare Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln hätten bei den Hallen mittlerweile „nachgerüstet“ – nur München nicht. „Nationale wie internationale Fachstudien belegen den Bedarf.“
Den Vorwurf der Trickserei, den die Grünen im Landtag erhoben haben, weist Schmid zurück. „Richtig ist, dass wir verschiedene Verfahren prüfen, um herauszufinden, was das geeignete Verfahren für das Vorhaben ist.“ Das würde jeder so machen. Noch habe der Investor das Gelände vom Flughafen München nicht gekauft.
Die Halle soll etwa 200 Millionen Euro kosten und durch privates Kapital finanziert werden. Zur Abwicklung wurde die KGAL, ein Vermögensverwalter, mit an Bord geholt. Unter anderem habe das Unternehmen die Finanzierung der Allianz Arena mit auf die Beine gestellt. Dem Steuerzahler werde die Halle nichts kosten, versichert Schmid. Im Gegenteil sei zu erwarten, dass Hotellerie, Einzelhandel und Gastronomie von dem Projekt profitieren würden. Die Stadt Freising habe Gewerbesteuer zu erwarten – zu ihrer Flur gehört das ins Auge gefasste Areal im Nordwesten des Flughafens.
Das Projekt war am Montagabend auch Thema im Freisinger Stadtrat, wobei sich der Freisinger OB Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte) gegen Kritik der Grünen an Intransparenz verteidigte. Eine Abstimmung gab es jedoch nicht. mes/zz