von Redaktion

Neulich hat mich ein Geräusch aus dem Schlaf gerissen: Da war ein Rascheln, ganz in der Nähe meines Nestes. „Was war das?“, quakte ich zu mir selbst und schaute mich ängstlich um. Ich bekam eine richtige Gänsehaut. Dabei war das nicht nötig, wie ich bald erkannte. Unter dem Laub sah ich nämlich ein bekanntes Igelgesicht hervorspitzen: das von Egon, dem Stachligen. „Ach, du bist’s“, quakte ich erleichtert. „Mir wäre fast das Herz stehen geblieben.“ Egon lachte. „Eigentlich habe ich keine Zeit zu plauschen“, sagte er. „Jetzt im Herbst müssen wir Igel uns noch mehr Speck anfressen – für den Winterschlaf.“ Was Egon nicht sagte: dass er auch keinen großen Wert auf Gesellschaft legt. Wie alle Igel ist er gern allein. Auch diese Nacht war Egon im Schutz der Dunkelheit auf Futtersuche. Kein Käfer, kein Wurm und keine Nacktschnecke war vor ihm sicher. „Wie findest du dein Futter in der Dunkelheit?“, fragte ich. „Machst du das wie Waldkauz Ulrich?“ Dem Kauz reicht ganz wenig Licht, um sich nachts zurechtzufinden. „Nein, meine Augen sind nicht gut“, sagte Egon jedoch. „Ich kann dich kaum erkennen. Aber hören und riechen kann ich dich – und so finde ich mein Futter. Aber jetzt muss ich weiter, mehr Käfer suchen. Schlaf gut, Paula!“ Eure Paula

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