Nach dem Mord an Maria Sandmayer gab es weitere Fememorde oder -mordversuche.
. Der ehemalige Reichswehrsoldat Hans Dobner überlebte am 20. Oktober 1920 einen während einer Autofahrt nach Landshut verübten Mordanschlag. Er hatte beabsichtigt, sein Wissen um ein Waffenlager an deutsche Behörden zu verkaufen. Zwei Täter wurden identifiziert.
. Den Kellner Hans Hartung fand man am 4. März 1921 erschossen und mit Steinen beschwert in der Zusam bei Zusmarshausen. Er wollte sich sein Schweigen über Aktivitäten der Einwohnerwehr bezahlen lassen. Mehrere Verdächtige wurden angeklagt, kamen aber wieder frei.
. Der bayerische Landtagsabgeordnete der USPD, Karl Gareis, starb am 9. Juni 1921, nachdem er vor seiner Haustüre in Schwabing niedergeschossen worden war. Er hatte sich energisch gegen Rechtsextremismus eingesetzt und vor allem die Verbindungen der Polizei zur NSDAP und zur Einwohnerwehr zum Thema gemacht. Der Mord wurde nie aufgeklärt.
. Wilhelm Hörnlein wurde am 31. Oktober 1921 in der Steiermark durch einen Kopfschuss durch Hermann Berchtold getötet, weil er nach Einschätzung der Autorin Ulrike Hofmann „zu viele Geheimnisse der bayerischen rechtsextremen Szene“ kannte.
. Der Student Karl Baur wurde im Februar 1923 von Angehörigen eines rechtsradikalen Verbandes, des Blücherbundes, an der Isar bei Freising erschossen. Baur sollte am Verrat von Putschplänen des Bundes gehindert werden. Ein Rädelsführer und der vermutliche Täter wurden später verurteilt. dw