Doch kein Gebetsruf rund um Moschee

von Redaktion

Penzberg – Nach Protesten verzichtet die islamische Gemeinde in Penzberg (Kreis Weilheim-Schongau) jetzt auf einen Gebetsruf, der auch außerhalb der Moschee hörbar ist. Eigentlich wollte Imam Benjamin Idriz nach Rücksprache mit den beiden christlichen Kirchen den Antrag stellen, dass der Aufruf zum Freitagsgebet in einem begrenzten Umkreis auch nach draußen übertragen wird (wir berichteten). Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan erklärte am Donnerstag jedoch nach einem Gespräch mit Idriz, dass es sich lediglich um ein „Gedankenspiel“ gehandelt habe. Der Plan werde jetzt nicht weiterverfolgt, die islamische Gemeinde werde keinen Antrag stellen.

Korpan erinnerte daran, dass es beim Bau der Penzberger Moschee vor nunmehr fast 20 Jahren ausdrücklich hieß, es werde keinen Gebetsruf geben. Zu diesem Wort stehe man, habe Idriz ihm gegenüber nun erklärt. Der Bürgermeister sagte weiter, die Reaktionen auf den Vorstoß seien „größtenteils negativ“ gewesen.

Der Penzberger Imam Idriz bestätigte am Donnerstag auf Nachfrage, dass die islamische Gemeinde aktuell keinen Antrag stellen wird. „Aber der Wunsch ist weiter da“, sagte er. Man werde warten, „bis die Zeit reif ist und die Bevölkerung ein starkes Signal sendet, dass ein Gebetsruf einmal die Woche begrüßenswert ist“. Wann das sein wird, wisse er nicht. wos

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