Emmering – Es ist 4 Uhr morgens in der Nacht zum Donnerstag, als bei der Integrierten Leitstelle der Polizei ein Notruf eingeht. Eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in Emmering im Landkreis Fürstenfeldbruck hatte Alarm geschlagen. Als die Rettungskräfte an der genannten Adresse eintreffen, wartet ein blutiger Anblick auf sie. Im Bad der Nachbarwohnung der Anwohnerin finden sie einen 33-jährigen Mann. Seine Verletzungen sind tödlich, die Rettungskräfte können ihm nicht mehr helfen. Offenbar ist der Mann mit einer Machete getötet worden. Unter Tatverdacht steht laut Polizei sein drei Jahre jüngerer Bruder.
Die Kripo geht davon aus, dass die beiden Brüder in Streit geraten waren. Der Streit eskalierte und der Jüngere griff zur Machete. Der 30-jährige Kroate wurde festgenommen. Noch am Donnerstag wurde er dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl, der Tatverdächtige kam in Untersuchungshaft. Zur Tat selbst waren gestern noch viele Fragen offen. Die Polizei wollte sich nicht dazu äußern, warum die beiden in Streit geraten waren. Auch die Frage nach etwaigen Vorstrafen der beiden blieb gestern unbeantwortet. Nach Informationen unserer Zeitung sollen beide aber im Zusammenhang mit Rauschgiftdelikten polizeibekannt sein.
Das Mehrfamilienhaus, in dem sich die Tat ereignete, steht in einem ruhigen Wohnviertel am Ortsrand der 7000-Einwohner-Gemeinde Emmering die mittlerweile nahezu mit der Stadt Fürstenfeldbruck zusammengewachsen ist. Die meisten Bewohner des Hauses schliefen, als der Streit unter den Brüdern eskalierte. Erst als um 8 Uhr morgens die Polizei bei ihnen klingelte, erfuhren sie von der blutigen Tat.
Nachbarn berichten, dass die beiden Brüder zu zweit in der Wohnung lebten, ihre Mutter sei schon vor längerer Zeit gestorben, der Vater Anfang September. Die beiden sähen sich so ähnlich, dass man sie nur am Gang auseinanderhalten konnte, berichtet ein Nachbar.
Der Tatverdächtige habe in einem örtlichen Supermarkt gearbeitet, hieß es weiter. Er soll immer wieder versucht haben, seinen älteren Bruder von den Drogen wegzubringen, jedoch wohl ohne Erfolg. Immer wieder soll es in der Vergangenheit zu Streitigkeiten unter den beiden gekommen sein.
Das Opfer wurde gestern obduziert. Das Ergebnis stand zu Redaktionsschluss noch aus.