München – Bayerns Polizei will verstärkt Elektroschocker einsetzen. Ein seit 2015 laufender Pilotversuch mit den sogenannten Distanzelektroimpulsgeräten (DEIG) –auch Taser genannt – sei erfolgreich gewesen, teilte das Innenministerium mit. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der DEIG auch außerhalb der Spezialeinheiten einen Mehrwert in bestimmten Einsatzsituationen vor allem bei geschlossenen Einsatzeinheiten der Bayerischen Polizei haben kann“, sagte ein Sprecher. „Deshalb soll der DEIG unter den bisherigen Rahmenbedingungen bei allen geschlossenen Einheiten der Bayerischen Landespolizei sowie den Unterstützungskommandos als zusätzliches Einsatzmittel eingeführt werden.“ Bei dem Pilotversuch seien die Taser rund 30 Mal zum Einsatz gekommen – „vorwiegend angedroht“.
Unter DEIG oder Tasern versteht man Pistolen, mit denen aus der Distanz Elektroschocks ausgelöst werden können. Bei der Polizei in Bayern sind sie seit 2006 schon bei Spezialeinheiten im Einsatz. Seit 2015 lief der Pilotversuch dann bei Unterstützungskommandos und einigen Einheiten der Landespolizei. Die Grünen im Bayerischen Landtag kritisieren die Pläne scharf. „Taser sind keine harmlosen Waffen“, sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze. Die Risiken dieser Elektroimpulswaffe seien unzureichend untersucht. „Gerade Ältere, Kinder, Schwangere und Herzkranke sind besonders gefährdet, wenn der Taser die Muskeln verkrampft.“ lby