von Redaktion

Neulich war ich gerade bei Biberin Frau Dr. Raspelzahn zu Gast, als wir unerwartet Besuch bekamen. Waldkauz Ulrich flatterte zur Biberburg. Er war sehr schlecht gelaunt. „Schaut euch das an“, kauzte er und zeigte auf seine Federn. „Mein ganzes Gefieder ist voller Baumblut.“ „Ich bin zu nah an einem Baumstamm vorbeigeflogen, habe die Rinde mit den Flügelspitzen berührt. Und jetzt klebt alles“, schimpfte er. „Das ist ärgerlich“, quakte ich. „Aber ist Harz wirklich das Blut der Bäume?“ Die Biberin erklärte es uns. „Das nicht, aber es gibt Ähnlichkeiten bei der Wundheilung. Wenn Bäume wie Kiefern und Fichten eine Verletzung haben, ist das ein bisschen so wie bei Tieren und Zweibeinern: Wir alle versuchen die Wunde vor Dreck und Bakterien zu schützen, damit sie heilt.“ Ist die Rinde eines Baums beschädigt, fließt klebriges Harzbalsam heraus. Das wird hart und versiegelt die Wunde. „Dann nennt man es Harz“, erklärte die Biberin. „Wie die Kruste, wenn wir eine Verletzung haben?“, fragte ich. Die Biberin nickte. „Unter dem Harz kann die Verletzung heilen.“ Bäume setzen es auch gegen Tiere ein, die gern an ihnen knabbern, wie Blattläuse oder Borkenkäfer. „Wenn du es mit Öl einreibst, geht es leichter wieder weg“, riet sie Ulrich. Eure Paula

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