. Schulen: Rund 16 500 Schüler in Bayern – ein Prozent der Schülerschaft insgesamt – sind derzeit in Quarantäne. Und die Zahlen steigen täglich. Gestern zum Beispiel wurden Sechstklässler am Gymnasium Tegernsee und am Viscardi-Gymnasium Fürstenfeldbruck in Quarantäne geschickt – das bedeutet Distanzuntericht von zu Hause. Das sind aber Ausnahmen: Obwohl rund ein Dutzend der Landkreise und kreisfreien Städte einen Inzidenzwert von über 50 haben, verharren die Klassen auch dort in der Regel noch im Präsenzunterricht. Der Drei-Stufen-Plan des Kultusministeriums empfiehlt für solche Fälle zwar Home-Schooling, ausschlaggebend ist jedoch die Situation vor Ort und die Empfehlung des örtlichen Gesundheitsamtes. Klassenteilungen und Präsenzunterricht im wochenweisen Wechsel auf breiter Flur gibt es im Moment nur in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Regen – im letzteren dort, wo der Abstand von 1,50 Metern nicht gewahrt werden kann, wie der Pressesprecher des Landratsamtes, Heiko Langer, unserer Zeitung sagte. Dies ist freilich in den meisten Schulen so.
Gestern Nachmittag kündigten auch verschiedene Schulen im Landkreis Fürstenfeldbruck an, die Schüler ab Montag wieder je zur Hälfte in den Präsenz- und Distanzunterricht zu schicken. Das Schulamt wollte das noch nicht bestätigen. Ein Sonderfall ist das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt, wo zwölf Covid-19-Fälle in sechs Klassen aufgetreten sind. Alle 1000 Schüler und Lehrer werden nun getestet.
. Schlachthof: Nach einem Corona-Ausbruch bei einem Putenschlachthof sind die Infektionszahlen im Landkreis Mühldorf am Inn nach oben geschnellt. Die Zahlen waren wochenlang mit nur wenig Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau gewesen, wie das Landratsamt mitteilte. Am Mittwoch waren 43 Mitarbeiter des Ampfinger Schlachthofes positiv auf Corona getestet worden. Der Putenschlachthof geriet zuletzt wegen vorgeworfener Tierschutz-Verstöße beim Transport der Tiere in die Kritik. Das Robert Koch-Institut meldete am Donnerstagmorgen für Mühldorf am Inn einen Wert von 73,4 Fällen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.
. Sport: Ein Corona-Ausbruch beim Weidener Eishockeyteam Blue Devils treibt die Infektionszahlen in der Stadt nach oben. „Wir haben mittlerweile 15 bestätigte Fälle in der 1. Mannschaft“, erklärte Geschäftsführer Franz Vodermeier.
. Blick nach Österreich: Kuchl im Salzburger Land ist wegen der Corona-Neuinfektionen unter Quarantäne gestellt. Die Ein- und Ausreise aus der nahe an der bayerischen Grenze gelegenen Gemeinde sei bis auf einige Ausnahmen ab Samstag bis zum 1. November nicht mehr erlaubt, sagte Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer. „Die Situation läuft völlig aus dem Ruder.“ dw/lby